Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
4926 Herleshausen
Moderne Karten
Kartenangebot der Landesvermessung
Historische Karten
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 46. Netra
Ortskennziffer
63600505001

Herrenhaus Hahnhof

200 m über NN
Gemarkung Herleshausen, Gemeinde Herleshausen, Werra-Meißner-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Von dem ehemaligen großen Rittergut der Treusch von Buttlar ist heute nichts mehr vorhanden. Nach komplizierten Besitzverhältnissen im Mittelalter erwarb die Familie von Buttlar die Anlage und behielt sie bis ins 19. Jahrhundert. Zahlreiche Besitzwechsel im 20. Jahrhundert führten zum Niedergang des Gutsbetriebes und zur Auslöschung.

Basisdaten

Weitere Namen:

  • Treuscher Hof
  • Haynhof
  • Hainhof

Historische Namensformen:

Lagebezug:

22 km südöstlich von Eschwege gelegen

Lage:

1,5 km westsüdwestlich der Ortsmitte von Herleshausen an der Stelle der Ortswüstung Hain nahe der Werra

Geschichte

Burggeschichte:

Der heute verschwundene Hainhof lag abseits der Ortswüstung Hayn. Vielleicht gehörte der Hof 1019 zu einer Schenkung von Kaiser Heinrich II an das Kloster Kaufungen. und von diesem an den Ortsadel vergeben. Erstmalig erwähnt wurde der Hof 1268, als Graf Burchard von Brandenburg auf seine Rechte zugunsten des Klosters Kaufungen verzichtete. 1392 wurde der Hof an die Ritter Hans und Hermann von Colmatsch verkauft und weitere Besitzerwechsel folgten.

Nach der Auflösung der Klöster in der Reformation übernahm 1527 der hessische Landgraf den Besitz und gab das "Vorwerk zum Hain" den Treusch von Buttlar als Lehen.

1597 wurde der Buttlarsche Besitz in Herleshausen vergrößert, ein weiteres freies Gut wurde angegliedert, das als Treuscher Hof in Herleshausen bekannt wurde. Reinhard Treusch von Buttlar wurde als Eigentümer 1597 des Treuschen Hofes und Wolf Christian von Buttlar als Eigentümer des Hainhofes genannt. Die beiden Rittergüter blieben bis 1824 im Besitz der Familie. 1895 wird das Vorwerk Hahnhof von dem hessischen Landgrafen Alexis von Hessen gekauft. Er setzt einen erfolglosen Pächter ein. Daher wird das Gut 1911 an die Spar- und Darlehenskasse Herleshessen verpachtet, die es an ortsansässige Landwirte weitergibt. Die Gesamtanlage verfiel in der Folgezeit. Die Gemeinde Herleshausen kaufte 1928 das Grundstück von den hessischen Landgrafen und richtete einen Kindergarten ein. Die Kreissparkasse kaufte den ehemaligen Vorgarten und baute hier eine Zweigstelle, im Obstgarten errichtete 1955 das DRK ein Heim, das Wohnhaus wurde bei Straßenbaumaßnahmen abgerissen, der letzte Gebäudebestand des ehemals großen Gutsbetriebes verschwand in der Mitte der 60er Jahre.

Ersterwähnung:

1268

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Das Gut bestand noch 1747 als offene Hofanlage, von der zwei Seiten mit Stallungen, Wohnhaus und Scheune bebaut waren. Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Hof durch die Brüder Jost Ernst und Heinrich von Buttlar ausgebaut. Ein großes Vierseithof entstand. Im Norden lag das durch einen Anbau erweiterte Wohnhaus, im Osten standen Gesindehaus, Rinderstall und Futterscheune, im Süden Schweinestall und Scheune, im Westen Pferdestall, eine Scheune und ein Ökonomiegebäude mit Keller und Speicher. Außerdem wurde ein Erbbegräbnis hinter dem Garten angelegt; dies wurde 1936 eingeebnet.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Herrenhaus Hahnhof, Gemeinde Herleshausen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/15580> (Stand: 6.2.2024)