Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

Übersichtskarte Hessen
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5019 Gemünden
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Ortskennziffer
63501206003

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Burg Schiffelbach

277 m über NN
Gemarkung Schiffelbach, Gemeinde Gemünden (Wohra), Landkreis Waldeck-Frankenberg
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Nur geringe Reste der Burganlage in Schiffelbach haben sich erhalten. Ursprünglich im Besitz der Ritterfamilie Schleier zu Schiffelbach erwarb Ende des 17. Jahrhunderts der Marburger Festungskommandant Johann ufm Keller die Burg. Das alte Wohngebäude der Burg war schon in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts durch ein neues Herrenhaus ersetzt worden. Der Keller dieses Gebäudes existiert noch heute.

Basisdaten

Weitere Namen:

  • Schloss
  • Tilemann’scher Hof

Ortstyp:

Burg; Schloss

Bezeichnung der Siedlung:

Lagebezug:

etwa 3 km südöstlich von Gemünden an der Wohra

Lage:

Die Burganlage befand sich südöstlich des historischen Ortskerns, unterhalb der Straße „Am Stockborn“ auf einer leichten Anhöhe.

Geschichte

Ersterwähnung:

1580

Laufzeit:

16. Jahrhundert–

Besitzgeschichte:

Die Burganlage war im Besitz der Familie Schleier, die sich seit dem 13. Jahrhundert nachweisen lässt und 1635 in männlicher Linie ausstarb. 1619 hatte sie Schiffelbach und das Burghaus an Philipp von Scholley verpfändet, später war es im Besitz Heinrich Gramehls, als Ehemann Anna Margaretha Schleiers Erbe der verschuldeten Schleierschen Güter. Seit 1678/79 war Heinrich von Baumbach, ein Gläubiger der Familie Schleier im Besitz der Burg und der Güter. 1682 erwarb der hessische Landgraf Carl Schiffelbach und schenkte es seiner Frau, der Landgräfin Marie Amalie. Um 1687/88 kaufte der Marburger Festungskommandant Johann ufm Keller die Burg, die bis Anfang des 19. Jahrhunderts im Besitz seiner Erben blieb.

Abgang:

Das Burghaus wurde nach 1830 abgebrochen.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Im Bereich der Burganlage ließ Johannes Johannes Schleier zu Schiffelbach in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein neues Burghaus errichten (Wappenstein um 1530), das ältere „steinerne Schloss“ an der heutigen Straße Am Stockborn diente vermutlich als Speicher. Ende des 17. Jahrhunderts wird der Zustand der Schiffelbacher Burggebäude als „überaus baufällig“ (zit. bei Balzer, Schiffelbach, S. 87) beschrieben. Um 1700 wurde das neue Herrenhaus unter Johann ufm Keller verändert.

Baubeschreibung:

Zum genauen Aussehen des Burgbaus ist nichts bekannt. Das im 16. Jahrhundert errichtete Herrenhaus war möglicherweise ein Fachwerkbau mit Steinsockel.

Erhaltungszustand:

Lediglich ein gewölbter Keller mit einem einfachen, spitzbogigen Portal sowie einige Reste der Umfassungsmauer haben sich erhalten.

Denkmaltopographie:

„Östlich des Ortes, oberhalb der Burgmühle‚ blieb auf der runden Kuppe des Burgberges ein großer Gewölbekeller erhalten, der wohl ursprünglich zur Burganlage der seit dem 13. Jahrhundert nachgewiesenen Familie Schleier, die im 17. Jahrhundert ausgestorben ist, gehörte. Von der seither verfallenden Burg ist nur ein großer, mit einer flachen Segmentbogentonne überwölbter Keller erhalten geblieben, der durch ein spitzbogiges Tor, das von den Resten einer Werksteinmauer eingefasst ist, erschlossen ist.“

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Burgtyp

Bautyp:

Niederungsburg; Wasserburg

Rechtstyp:

Herrenhaus

Funktionstyp:

Wohnsitz

Nachweise

Quellen:

Literatur:

Zitierweise
„Burg Schiffelbach, Gemeinde Gemünden (Wohra)“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/15352> (Stand: 2.10.2018)