Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

Übersichtskarte Hessen
Moderne Karten
Kartenangebot der Landesvermessung
Ortskennziffer
43101804006

Vorderburg Neckarsteinach

Gemarkung Neckarsteinach, Gemeinde Neckarsteinach, Landkreis Bergstraße
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Basisdaten

Ortstyp:

Burg

Lage:

Im Süden der Stadt Neckarsteinach auf dem östlichen Sporn eines schmalen Bergrückens

Geschichte

Burggeschichte:

Wohl von Ulrich von Steinach, einem Sohn Bliggers II. Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut. "Die ursprünglich ganz vom Hochstift Worms lehnsrührige Burg war spätestens 1366 zur Hälfte dem Bistum Speyer zum Lehen aufgetragen. Verschiedene Urkunden bezeugen, daß die Wormser Hälfte wohl stets von den Landschad v. Steinach zu Lehen getragen wurde. Die Speyrer Hälfte hatten 1393-1427 Henne Triegel v. Daudenzell, dann Eberhard v. Angelach und schließlich bis 1474 Wiprecht v. Helmstatt als Amtslehen inne. In diesem Jahre kam auch diese Hälfte an die Landschad v. Steinach. Sie diente der von Hans IV. begründeten Linie zum Wohnsitz, die mit Dieter VIII. 1625 erlosch und kam dann an Friedrich III. Landschad v. Steinach, bis mit diesem 1653 die Familie ausstarb.

Laufzeit:

Anfang 13. Jahrhundert–

Besitzgeschichte:

Wie die Hinter- und Mittelburg gaben die Hochstifte Worms und Speyer die Vorderburg 1657 als Lehen an die Freiherren v. Metternich. 1763 verwalteten die Hochstifte den Besitz selbst, bis er, nach Tauschvereinbarung über den an Baden gefallenen Anteil des Bistums Speyer, 1803 an Hessen fiel. Die Vorderburg war 1803 an Dr. Wegerich verkauft worden, von dem sie gegen 1820 der Besitzer der Mittelburg, Freiherr v. Dorth, zurückkaufte. Seit 1925 im Besitz der Freiherren v. Wanrsberg-Dorth." (Einsingbach, Kunstdenkmäler Bergstraße, S. 416)

Abgang:

Nach Einsingbach war die Burg Mitte des 17. Jahrhunderts noch in gutem Zustand. In der Folgezeit setzte jedoch der Verfall ein.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Gründung der Burganlage wohl Anfang des 13. Jahrhunderts. Zwinger wohl zeitgleich mit der Stadtmauer im 3. Viertel des 14. Jahrhunderts erbaut. 1393 Erneuerungsarbeiten an der baufälligen Burghälfte des Hochtstifts Speyer. Weitere Umbauten wohl in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts.1815 wurde die Hofwand des Speyrer Palas in den beiden Obergeschossen abgebrochen und erneuert. Auch das Wirtschaftsgebäude an der Nordseite des Hofes stammt wohl aus dieser Zeit.

Baubeschreibung:

"Die Burg liegt am Ostende des Bergrückens, der von der Hinterburg bis zum Städtchen verläuft. Sie ist von der Angriffsseite des Bergmassivs her die letzte der Verteidigungsanlagen. Nach Norden und Süden steiler Abfall, so daß die Burg die Breite des Plateaus einnahm. Nach Osten flacherer Abhang zum Ort mit Burgweg. West-östlich langgestreckte Kernburg mit Ringmauer und quadratischem Bergfried (mit Eckbuckelquader) an der Nordostecke (südlich) anschließend dreigeschossiges rechteckiges) Wohngebäude. Umgebender unterschiedlich breiter Zwinger (mit halbrundem Schalenturm an der Südwestecke). An der Ostseite zwei, an der Südseite ein Stadtmauerzug angeschlossen." (Einsingbach, Kunstdenkmäler Bergstraße, S. 420)

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Vorderburg Neckarsteinach, Gemeinde Neckarsteinach“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/15128> (Stand: 6.1.2011)