Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

Burg Merenberg

334 m über NN
Gemarkung Merenberg, Gemeinde Merenberg, Landkreis Limburg-Weilburg
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Auf einem Basaltkegel liegt über dem Dorf Merenberg die gleichnamige Burg. Heute erhalten sind noch Teile des Palas, Reste der Außenmauern und Keller sowie der runde Bergfried.

Basisdaten

Ortstyp:

Burg

Bezeichnung der Siedlung:

  • Hartrad von Merenberg (keine originale Quellenbezeichnung) (1129) [ HHStAW Bestand 166 Nr. U 1],
  • Muselin d.J., Petrus und Eberhard Rübsame von Merenberg, Burgmannen (keine originale Quellenbezeichnung) (1320) [Struck, Quellen 3, Nr. 700, S. 308f.],

Lage:

Etwa 6 km westnordwestlich von Weilburg auf einem Basaltkegel gelegen

Geschichte

Burggeschichte:

Die Burg war ursprünglich im Besitz der Herren von Merenberg, die erstmals 1129 urkundlich genannt werden. Die Burg war mit Burgmannen besetzt, z.B. die Herren von Idstein, Rübsamen von Merenberg, die Herren von Mudersbach, von Seelbach, von Rheinberg, von Waldmannshausen. 1226 wurde die Burg dem Hochstift Worms zu Lehen aufgetragen. Diese Lehnshoheit dürfte bereits früher bestanden haben. Hartrad VI. von Merenberg, der keine männlichen Nachkommen hatte, erwirkte 1326 König Ludwig dem Bayer die Erbfolge für seine Töchter Gertrud und Lisa. Nach seinem Tod zwei Jahre später heiratete seine älteste Tochter Gertrud 1333 Johann von Nassau aus der walramischen Linie. Ihre Schwester trat einem Stift bei und verzichtete auf ihr Erbe. Nach ihrem Tod verblieb der Besitz bei den Grafen von Nassau. Danach diente die Burg zeitweise als Sommersitz. Vermutlich verfiel die Burg schon im Spätmittelalter, war aber wohl im 16. und 17. Jahrhundert noch von einem Amtmann bewohnt. Ob sie im Dreißigjährigen Krieg Schaden nahm, ist nicht bekannt. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Burg durch einen Brand zerstört.

Laufzeit:

12. Jahrhundert–1. Hälfte 17. Jahrhundert

Funktion:

Stammsitz der Herren von Merenberg

Abgang:

1584 berichtet der Keller von Merenberg und 1594 Graf Wilhelm von Nassau-Ottweiler, dass die Burg unbewohnbar und baufällig sei. Nach dem Brand im 17. Jahrhundert blieb die Burg Ruine.

Bau und Baugeschichte

Baubeschreibung:

Bei der Ruine handelt es sich um einen runden freistehenden Bergfried mit einem Durchmesser von 10 m bei einer Mauerstärke von 3m. Die ursprüngliche Höhe dürfte der heutigen Höhe von 22m entsprechen. In einem Abstand von etwa 1,2m vom Bergfried findet sich der Palas, ein kleinerer Bau sowie der Küchenbau. Der rechteckige dreigeschossige Palas (22 x 12,5m mit einer Mauerstärke von 1,6m; auf einer Höhe von 12m noch eine Mauerstärke von 1,2m) ist nordwestlich des Bergfrieds. Nördlich des Bergfrieds befindet sich ein kleinerer Bau, der im Westen an den Palas im Verbund steht und im östlichen Bereich der südlichen Langseite mit dem Küchenbau verbunden ist. Der Küchenbau, östlich des Bergfrieds ist mit einem tonnengewölbten Keller ausgestattet. Der Bergfried und die drei Bauten sind von einer Ringmauer umfasst, die mit drei halbrunden Schalentürmen bewehrt ist. Der Küchenbau könnte zudem als Torbau fungiert haben. Nordöstlich der Burganlage steht ein großes rechteckiges Gebäude von 32 x 11, m mit einer Mauerstärke im Norden von 1,8 m, im Süden 1,5 m. Dieses Gebäude hatte mindestens drei Geschosse und eventuell ein viertes aus Fachwerk. Die Nordostecke des Gebäudes war mit einem Turm bewehrt. Von der Südostecke des Gebäudes verlief die Ringmauer in südliche Richtung, biegt in einer Rundung nach Westen ab und schließt sich dem Küchenbau an. Dieses Gebäude wurde wohl während einer Erweiterung der Anlage ergänzt und in den Burgbereich durch die Erweiterung des Berings miteinbezogen.

Am Südhang des Schloßbergs ist ein großes Areal von einer äußeren Umfassungsmauer umgeben.

Erhaltungszustand:

Bergfried, Eckmauerwerk des Palas, Ringmauerreste und Geäudefundamente.

Denkmaltopographie:

DenkXweb Kulturdenkmäler in Hessen

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg

Rechtstyp:

Lehensburg

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Burg Merenberg, Gemeinde Merenberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14801> (Stand: 23.11.2016)