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Burg Rosenthal

282 m über NN
Gemarkung Rosenthal, Gemeinde Rosenthal, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Lediglich ein kleiner Mauerrest der Rosenthaler Burg existiert heute noch, sie verschwand vermutlich im 17. Jahrhundert, zeitgenössische Darstellungen haben sich nicht erhalten. Die Stadtburg war zunächst Sitz des erzbischöflich mainzischen Amtmanns. Burg und Stadt waren mehrfach verpfändet und kamen in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in den Besitz der hessischen Landgrafen.

Basisdaten

Weitere Namen:

  • Burg Rosenthal

Ortstyp:

Burg

Bezeichnung der Siedlung:

Lagebezug:

etwa 11,5 km südöstlich von Frankenberg (Eder)

Lage:

Die Burg lag im äußersten Nordwesten des Ortes oberhalb der Kirche und der Schulstraße, am Ende der Zehntstraße.

Geschichte

Burggeschichte:

Rosenthal ist eine Gründung der Erzbischöfe von Mainz, die Stadt entsnad vor der Mitte des 13. Jahrhunderts (1327/1340). Die Burg war Sitz des erzbischöflichen Amtmanns.

Laufzeit:

14. Jahrhundert–

Besitzgeschichte:

Burg und Stadt waren zunächst mainzischer Besitz. 1355 verpfändete der Mainzer Erzbischof Burg und Stadt Rosenthal an Hermann von Schweinsberg und Hermann von Falkenberg, die Falkenberger lösten später den Schweinsberger Anteil ein. Im Jahre 1385 löste Erzbischof Adolf das Pfand ab und zahlte Johan (Hans) VII. von Falkenberg insgesamt 4.054 Gulden für die Herrschaft Rosenthal und das Gericht Geismar. Am gleichen Tag verpfändete der Erzbischof die Burg an die Brüder Lotze und Dietrich von Linsingen. Später war die Burg an die Herren von Hatzfeld verpfändet, von denen der Erzbischof sie 1402 mit finanzieller Hilfe der Ritter von Breidenbach wieder einlöste. 1405 verschrieb er die Burg den Brüdern Eckart und Volprecht von Therse, 1408/09 verpfändete er sie an Heidenreich Schenk zu Schweinsberg und dessen Ehefrau Nese. Später war Burg Rosenthal an Hermann Gaugrebe verpfändet und ging 1443 über an Guntram Schenk von Schweinsberg und seine Ehefrau Else, die im Auftrag des Erzbischofs die Pfandsumme an Hermann Gaugrebe ausgezahlt hatten. 1462 und 1464 verpfändte Mainz Stadt und Burg an den Landgrafen von Hessen und mit dem Merlauer Vertrag von 1583 wurde die Stadt endgültig hessisch. 1490 erhielt Johann Schenk zu Schweinsberg ein Burglehn in Rosenthal von Landgraf Wilhelm III. von Hessen.

Abgang:

Die Burg verfiel vermutlich im 17. Jahrhundert.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Details zur Baugeschichte der Burg fehlen. Die Mainzer Erzbischöfe ließen sie im 14. Jahrhundert erbauen - Bauherr war entweder Mathias (1321-1328) oder sein Nachfolger Heinrich (1328-1346). 1647 stürzte das Gebäude - oder zumindest Teile davon - ein. Ab 1690 wurde unter den hessischen Landgrafen auf dem Areal ein Amtshaus errichtet, das noch um 1800 als alte Burg bezeichnet wird.

Baubeschreibung:

Es ist nicht bekannt, wie die Burg ausgesehen hat, 1695 wird sie beschrieben als „eine fürstliche steinerne Burg, daran ein hoher Turm mit einer umgehenden Ringmauer umfangen “ (Himmelmann, Rosenthal, S. 8).

Erhaltungszustand:

Die Burg ist fast gänzlich verschwunden, lediglich ein geringer Mauerrest ist noch sichtbar.

Denkmaltopographie:

„Im äußersten Nordwesten ließen die Erzbischöfe von Mainz eine Burg für ihren Amtmann errichten, die im Laufe der Jahrhunderte nach dem Übergang der Stadt an Hessen zunächst aufgegebne wurde und dann sukzessive verfiel. Heute weist nur noch das erst in hessischer Zeit um 1699 errichtete Amtshaus auf die Burg hin, deren Mauern vollständig eingeebnet worden sind.“

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Burgtyp

Bautyp:

Niederungsburg; Stadtburg

Rechtstyp:

Landesburg@Erzstift Mainz; Landesburg@Landgrafschaft Hessen; Pfandburg; Lehnsburg

Funktionstyp:

Amtssitz

Nachweise

Quellen:

Literatur:

Zitierweise
„Burg Rosenthal, Gemeinde Rosenthal“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14508> (Stand: 9.9.2019)