Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Driesch

Au · Bruch · Eng · Stein1
Deutung
Driesch ‚erschöpfter Acker, der brach liegen bleibt; Weide‘, mhd. driesch st. M. N. ‚unangebautes Land, ungepflügter Acker‘ ist in ON bereits seit dem 8. Jh. bezeugt. Das ursprünglich niederdt. Wort zählt vermutlich mit den Adjektiven mittelniederländ. und alem. driesch ‚brach‘ zu einer sk-Erweiterung von germ. *þreuta- ‚ermüden, erschöpfen‘. Der in Hessen nördlich des Mains sehr häufig belegte FlN gehört in einen nördlichen Sprachzusammenhang und ist daher in Südhessen verhältnismäßig selten. An Varianten begegnen - falls die Belege sicher hierher gehören - Drays (zur Variante mhd. treis), Dreit-sand (aus *Traitz-sand1) und Trast (wohl mit unorganischem /t/), sowie Triescher (mit -er-Plural).
Literatur
Lexer 1, 462, Baufeld 57; Kluge/Seebold 194; DWB Neub. 6, 1390 f.; SHessWb 1, 1728, PfälzWb 2, 505; DRWb 2, 1108, Bach 2, § 369, HessFlNAtl K. 32; Dittmaier (1963), S. 54, Ramge (1979), S. 283, Vielsmeier (1995), S. 112, Jung (1985), S. 192 f. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Driesch; DWB: → driesch; Lexer: → driesch; PfälzWb: → driesch; Wörterbuchnetz: → Driesch
Referenz
Vgl. Dreiser · Gedriesch · Traisa.

1 Bingenheimer (1996), S. 101.