Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Zipfen

Bibliser · Drei · Fern · Geil2 · Gräfenhäuser · Haar · Hart · Herz · Kugel · Lang · Lorscher · Mollisch · Müller · Pfaffe · Röhricht · Rot · Schirm · Stadt · Wald
Deutung
Zu mhd. zipf st. M. ‚spitzes Ende, Zipfel‘. Die in Hessen gebräuchliche Form ist das im Inlaut nicht lautverschobene Zippe, Zippen. Etymologisch verwandt ist Zapfen, und beide Wörter werden, obwohl nicht völlig gleichbedeutend, in FlN vielfach auf gleiche Sachverhalte bezogen. Neben Zipf tritt noch die Form Zipfel, Zippel, mhd. zipfel st. M. ‚spitzes Ende, Zipfel; anhängender oder zwischeneingehender Land-, Waldstreifen‘, die ursprünglich eine Diminutivbildung war. Die Belege aus Lengfeld beziehen sich auf ein Waldstück, in dem sich auch die gleichnamige Siedlung Zipfen befindet. Die Zugehörigkeit des Belegs aus Vielbrunn ist nicht sicher. In Rembrücken fällt die fem. Form der Belege auf. Sie gehören aber wohl hierher und nicht zu hess. die Zipp ‚Drossel‘.
Literatur
Müller (1937), S. 771 f.; Lexer 3, 1131; Kluge/Seebold 912; DWB 15, 258 f.; Vilmar 471, Crecelius 935, Kehrein (1891), S. 451, PfälzWb 6, 1626 f. s. u. Zipf u. Zipfel; HessFlNAtl K. 67. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Zipfen; DWB: → zipfen; Lexer: → zipfen; PfälzWb: → zipf; Wörterbuchnetz: → Zipfen
Referenz
Vgl. Zapfen · Zipfer.