Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Weiß1

Deutung
Zu ahd. mhd. wîʒ ‚weiß, glänzend‘. Namengebend war die weiße oder hell glänzende Oberfläche der Flurstücke bzw. der charakterischen Steine, Feldkreuze oder Bäume. Als Weiße Erde oder Weissand wurden weißer Ton, sowie kalk- oder mergelhaltige Erde oder der Kalk selbst bezeichnet. Auf deren Abbau verweist etwa in Arheilgen der Name weiße Kaute. Von Menschen aufgestellte weiße Steine dienten zur Kennzeichnung von Grenzen. Gelegentlich, wie etwa in Gundernhausen, ist allerdings nicht zu entscheiden, ob das Appellativ oder der FamN Weiß vorliegt. Schwierig ist in Einzelfällen, so in Kombination mit dem GT -acker, auch die Trennung von Weiß- und Weizen-Namen, da mit Weizen- (s. d.) auch die Variante Weißen- konkurriert.
Literatur
Schützeichel 327, Lexer 3, 957, Baufeld 245; Kluge/Seebold 883; DWB 14, 1, 1, 1212 f. u. 1222 f. s. u. Weiszmühle; PfälzWb 6, 1210 f. u. 1218; Marzell 1, 595 f.; Bach 2, § 292 u. § 294; Dittmaier (1963), S. 338, Ramge (1979), S. 295 f., Zernecke (1991), S. 562 f., Vielsmeier (1995), S. 528. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Weiß; DWB: → weiszmuehle; PfälzWb: → weiss; Wörterbuchnetz: → Weiß1
Referenz
Vgl. Weiß2.