Südhessisches Flurnamenbuch

Wechsel¹

Deutung: Zu ahd. wehsal, mhd. wehsel st. M. in der Bedeutung ‚Wechsel, Tausch, Veränderung‘. So benannte Grundstücke sind vielfach bis ins 19. Jh. hinein in einem festgelegten Wechsel von zwei verschiedenen Nutzungsberechtigten bewirtschaftet worden. Im 19. Jh. stand die Bezeichnung Wechselwiese dann auch für Flurstücke, die in regelmäßigem Wechsel als Wiese und als Acker bewirtschaftet wurden. Namengebend konnten auch Stellen sein, an denen das Wild über ein Gewässer oder eine Lichtung wechselte. Mit dem Wandel von /xs/ > /s(s)/ ordnen sich die Wessel-Namen hier ein. Nur in Einzelfällen, wie wohl in Arheilgen, ist auch an einen BesitzerN zu denken.
Literatur: Schützeichel 313, Lexer 3, 731, Baufeld 243; Kluge/Seebold 877; DWB 13, 2677 f.; HessNassWb 4, 500 s. u. Wandelwiese, PfälzWb 6, 1113; Halfer (1988), S. 345, Vielsmeier (1995), S. 510. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung: HNWB: → Wandelwiese; DWB: → wechsel; Wörterbuchnetz: → Wechsel1