Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Tanne

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Deutung
Die Belege gehen teils auf mhd. tan ‚Wald, Tannenwald‘, teils auf ahd. tanna, mhd. tanne st. M. ‚Tanne, Fichte, Kiefer‘ zurück, das selbst vermutlich eine Zugehörigkeitsbildung zu tan ist. Erst in der Neuzeit ist Tann als eigenständige Bildung in Vergessenheit geraten, und die Namen wurden allesamt an das Bedeutungsfeld von Tanne angeschlossen. Die Belegreihen wechseln daher bunt zwischen beiden Wörtern, zudem sind beide im Plural Tannen nicht voneinander zu trennen. Da in der Mundart Tanne als Bezeichnung für verschiedene Nadelhölzer verwendet wird, ist auch bei den sicheren Tannen-Belegen in der Regel nicht festzustellen, welcher Baum im Einzelnen gemeint ist. Die Burg Tannenberg bei Seeheim ist nach dem Berg benannt1.
Literatur
Schützeichel 280 s. u. tanesil, Starck/Wells 622 s. u. tanna, Lexer 2, 1400 f., Baufeld 47; Kluge/Seebold 815; DWB 11, 1, 1, 109 f.; SHessWb 1, 1352 f., PfälzWb 2, 74; Bach 2, § 319 s. u. Tann u. § 362 s. u. Tanne; Dittmaier (1963), S. 311, Ramge (1979), S. 280, Zernecke (1991), S. 116 s. u. Dann(en)baum, Vielsmeier (1995), S. 482 f. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Tanne; DWB: → tanne; PfälzWb: → tanne; Wörterbuchnetz: → Tanne
Anmerkung zu den Belegen
Allgemein verbreitet, mittlere Auswahl (ohne -acker, -baum, -berg, -wald, -wiese, Simplizia, Simplex p Adjektiv); besondere Kombinationstypen und historische Belege.

1 Kunz (1981), S. 386 f.; Müller (1939), S. 697.