Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Spital

Leiche
Deutung
Die Namen beziehen sich auf Anlagen und Besitzgüter von Spitälern. Lat. hospitālium ‚Gastzimmer‘ wird als ahd. hospital, hospitaro, hospitârohûs entlehnt und mhd. zu spitâl st. M. N. ‚Spital, Pflege-, Krankenhaus‘ verkürzt. In den Belegen ist durch die Betonung auf der ersten Silbe eine weitere Abschwächung des Wortes zu Spittel u. ä. deutlich. Die mittelalterlichen Spitäler des Raumes waren zunächst Pflegeanstalten für betagte Pfründner mit weit gestreutem Grundbesitz; erst später entwickelten sich daraus Krankenanstalten, wie die Entwicklung des Hofheimer Hospitals zu den heutigen Goddelauer psychiatrischen Kliniken zeigt.
Literatur
Müller (1937), S. 351 f.; Starck/Wells 286, Lexer 2, 1101; Kluge/Seebold 385; DWB 10, 1, 2556 f.; SHessWb 5, 1196, PfälzWb 6, 297; Ramge (1979), S. 269, Zernecke (1991), S. 495 f.; Köster/Weyrauch (1995), S. 265 f. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Spital; DWB: → spital; Lexer: → spital; PfälzWb: → spital; Wörterbuchnetz: → Spital