Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Sommer1

Frankel · Hörlenbach · Ring · Schön · Wüstenbach
Deutung
Zu ahd. sumar, mhd. sumer st. M. ‚Sommer‘, in wörtlicher und bildlicher Verwendung. Meist werden damit Flurstücke in guter sonniger Lage und nach Süden hin orientierte Lagen benannt, z. B. Sommerhalde (als Gegensatz zur Winterhalde (s. d.)). Häufig bezieht sich der Name aber auch auf sommerbezogene Eigenschaften des benannten Objekts: Sommerdeiche dienen der Abwehr (niedriger) Wasserhochstände, Sommerweiden werden ausschließlich in dieser Jahreszeit genutzt, Sommerbörne fließen auch im Sommer1. Im Sommerfeld wird das Sommerkorn angepflanzt, d. h. das im Frühjahr gesäte Sommergetreide, und in der Sommerernte wird es eingebracht.
Literatur
Schützeichel 274, Lexer 2, 1297; Kluge/Seebold 770; DWB 10, 1, 1509 f.; SHessWb 5, 1071 f., PfälzWb 6, 154 f.; Dittmaier (1963), S. 292 f., Ramge (1979), S. 167, Zernecke (1991), S. 489 f. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
DWB: → sommer; Lexer: → sommer; PfälzWb: → sommer; Wörterbuchnetz: → Sommer1

1 Großkopf (1994), S. 171.