Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Neu

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Deutung
Zum Adjektiv ahd. niuwi, mhd. niuwe ‚neu, jung‘. Neu kennzeichnet, im Gegensatz zu alt, meist neue künstliche Anlagen wie etwa Gebäude, Weinberge und Brücken, aber auch in älterer Zeit durch Rodungen oder die Verlagerung von Wasserläufen neu entstandene natürliche Flächen. Neu erscheint in den FlN meist als selbstständiges Adjektiv, gelegentlich aber auch als BT eines Kompositums, wie etwa in Neuenstein, Neugraben, Naumorgen und Neuländer. Die Nauert-Belege aus Hainst gehen vermutlich auf ein Kompositum *Neu-hart zurück. Niwenhof (CodLaur, Nr. 12) ist Wüstung bei Ober- oder Nieder-Roden, Kr. Offenbach. Ein Teil der Belege weist die Diphthongierung zu /ɑʊ/ auf, die auf älteres mitteldt. nuwe zurückzuführen ist.
Literatur
Müller (1937), S. 496 s. u. Neuenhof; Schützeichel 224, Lexer 2, 92 f., Baufeld 179; Kluge/Seebold 587; DWB 7, 644 f.; SHessWb 4, 966 f., PfälzWb 5, 119 f.; Bach 2, § 400; Ramge (1979), S. 218, Zernecke (1991), S. 369, Vielsmeier (1995), S. 346 f. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Neu; DWB: → neu; Lexer: → neu; PfälzWb: → neu; Wörterbuchnetz: → Neu
Anmerkung zu den Belegen
Stark gekürzte Auswahl: historische Belege, rezent nur Sonderkombinationen, aber -Nau-Belege vollständig.
Referenz
Vgl. Neue Welt · Neuling.