Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Leite

Deutung
Wohl nur selten (wenn überhaupt) zu ahd. lîta, mhd. lîte sw. F., fnhd. leite ‚Berghang, Abhang‘, da in Südhessen zur Benennung von Flurstücken in Hanglage der Name Halde vorherrscht1. Ein Teil der Namen dürfte stattdessen auf ahd. leitî st. F. ‚Führung‘, mhd. leite st. sw. F. ‚Leitung, Führung; Weg, auf dem gefahren wird; Fuhre‘ zurückgehen und auf Fahrwege verweisen; der historische GewN Leitbach (Biblis, Wattenheim) wiederum ist zu rhein. Leite ‚Bach, künstlicher Entwässerungsgraben, bes. als Grenze‘ zu stellen und bezieht sich vermutlich auf einen (künstlichen?) Wasserlauf, der der Zu- oder Ableitung von Wasser diente.
Literatur
Schützeichel 199, Starck/Wells 368, Lexer 1, 1872 u. 1939, Baufeld 159; Kluge/Seebold 514; DWB 6, 727 f.; SHessWb 4, 285 u. 289, HessNassWb 2, 117, RheinWb 5, 380; Bach 2, § 290 u. § 299; Dittmaier (1963), S. 185, Ramge (1979), S. 196, Zernecke (1991), S. 323, Vielsmeier (1995), S. 309. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Leite; HNWB: → leiten; DWB: → leite; Lexer: → leite; RheinWb: → leite; Wörterbuchnetz: → Leite
Referenz
Vgl. Halde · Leitschaft · Lett.

1 HessFlNAtl K. 86.