Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Kron

Deutung
Vielleicht zu spätmhd. krane bzw. der schon länger bezeugten Weiterbildung ahd. kranih, mhd. kranech st. M. ‚Kranich‘. Krane und Kranich sind aber in der Mundart selten. Der Beleg in Groß-Gerau ist wohl für craczenauwe (s. Kratze) verschrieben. Deshalb ist auch dort, wo die Namen nicht zu nhd. Krone oder zu einem FamN gehören (in Schaafheim ist der FamN Gron bezeugt1), die Herleitung aus der Dialektvariante /groː/ ‚Krähe‘ wahrscheinlicher.
Literatur
Starck/Wells 345, Lexer 1, 1709, Baufeld 150; Kluge/Seebold 482; DWB 5, 2017 f.; SHessWb 3, 1751, PfälzWb 4, 541; Bach 2, § 328; Dittmaier (1963), S. 165, Ramge (1979), S. 183, Zernecke (1991), S. 295 f., Vielsmeier (1995), S. 285. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
Lexer: → kron; Wörterbuchnetz: → Kron
Referenz
Vgl. Krähe · Kranz · Krone.

1 Geißler (1954), S. 34.