Südhessisches Flurnamenbuch
Hauk
- → Stein1 · Wahl · Weiß1 · Wiese
- Deutung
- Zu ahd. houg, houc, hôg, mhd. houc st. N. ‚Hügel‘. Das Wort ist standardsprachlich wie dialektal ungebräuchlich geworden. Die Namen verweisen allgemein auf Hügel, teilweise auf vorgeschichtliche Grabhügel1. Da mhd. /ou/ südhess. zu /ɑː/, verdumpft auch zu /oː/ geworden ist, sind viele ursprüngliche Hauk-Namen zu Haag (wie in Ginsheim-Gustavsburg) oder zu Hoch umgedeutet worden; eine sichere Zuordnung der nur in jüngerer Zeit belegten Namen ist deshalb nicht möglich. Mit der vorauszusetzenden Pluralform *höuger stehen möglicherweise die FlN Heier u. ä. in Zusammenhang (s. d.). Die Belege in Erfelden, Goddelau, Klein-Umstadt, Wolfskehlen gehen wohl auf eine Verkleinerungsform *höugel zurück, der FlN aus Groß-Umstadt vermutlich auf den FamN Hauk.
- Literatur
- Gottschald 239, 264 s. u. Hug; Karg-Gasterstädt/Frings 4, 1300 f., Lexer 1, 1356; PfälzWb 3, 706; Bach 2, § 288, HessFlNAtl K. 72; Ramge (1979), S. 144, Zernecke (1991), S. 218. 〈für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich〉
- Vernetzung
- MHFB: → Hauk; Wörterbuchnetz: → Hauk
- Referenz
- Vgl. Haag · Heier · Hoch.
-
1 Bischoff 1975.