Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Gelb

Deutung
Zu ahd. gelo, mhd. gel ‚gelb‘, dem regelrechten Fortsetzer vom Adjektiv germ. *gelwa-. Als standardsprachlich gilt heute die nicht vor dem 15. Jh. auftretende Nebenform gelb. Dagegen wird nhd. gehl zur regionalen Variante. Die rezenten Belege zeigen überwiegend gelb, die Mundartformen und meist auch die historischen Belege zeigen ge(h)l. Namengebend ist oft die Bodenfarbe und damit seine Beschaffenheit bzw. - wie in Ueberau - die Farbe des Wassers einer Quelle. Häufig, wie etwa in Bullau und Michelstadt, wird auch das Vorkommen gelb blühender Pflanzen ausschlaggebend gewesen sein.
Literatur
Karg-Gasterstädt/Frings 4, 200 f., Lexer 1, 804, Baufeld 105; Kluge/Seebold 309; DWB 4, 1, 2, 2878; SHessWb 2, 1210, PfälzWb 3, 160 f.; Bach 2, § 294; Zernecke (1991), S. 184, Vielsmeier (1995), S. 169. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Gelb; DWB: → gelb; PfälzWb: → gelb; Wörterbuchnetz: → Gelb
Referenz
Vgl. El · Geld · Gülle (Gräfenhausen).