Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Adam von Allendorf und Frau Margarethe 1454 / 1471, Eberbach

Eberbach · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Eberbach

Angaben zum Standort:

Ihre Grabstätte lag vor dem Annenaltar. Helwich zufolge befanden sich beide Grabinschriften auf einem gemeinsamen Stein1) mit zwei Wappen. Bär verzeichnete die Grabinschriften nicht mehr, vielleicht früher Verlust.

Nach Helwich.

1) Helwich: in eodem saxo.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Kloster Eberbach, Klosterkirche

Merkmale

Datierung:

1454 (18. Dezember) / 1471 (2. November)

Typ:

Grabinschrift

Beschreibung

Beschreibung:

Die Inschrift des Adam von Allendorf weist am Ende das übliche Fürbittformular auf, während es in der Grabinschrift der Ehefrau fehlt. Nicht eindeutig zu entscheiden ist, ob die Inschrift der Ehefrau von Anfang an mit der Grabinschrift Allendorfs eingehauen, dabei aber das Sterbedatum ausgespart und erst später nachgetragen, oder ob die gesamte Grabinschrift erst nach ihrem Tod eingeschlagen wurde.

Ein Fragment der unteren Leiste mit dem Rest der Inschrift (B) ist in jüngster Zeit gefunden worden. Das Fragment zeigt zwei gegengewendete Symboltiere,

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en) · Ehepaar · männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Allendorf; Staffel.

Dargestellte Personen:

Edelknecht Adam von Allendorf (A) und seine Ehefrau Margarethe (B).

Der Verstorbene wurde als Sohn des 1403 in Eberbach beigesetzten Ritters Kraft d.J. von Allendorf und der Elisabeth Knebel von Katzenelnbogen geboren, die 1404 eine zweite Ehe mit dem Rheingauer Viztum Kuno von Scharfenstein einging.2) Erstmals 1413 urkundlich erwähnt, nahm Adam seit 1429 seinen Wohnsitz in Erbach, wo seine Mutter und sein Stiefvater bestattet worden waren. Aus Adams 1423 geschlossener Ehe mit Margaretha, Tochter des Wilhelm von Staffel und der Agnes von Praunheim, entstammte sein Sohn Kraft.3) 1435 gelangte Adam von Allendorf als Nachfolger des Johann Boos von Waldeck in das Rheingauer Viztumamt, das er bis zu seinem Tode

beinahe zwanzig Jahre lang versah.4)

2) Gensicke, Allendorf 212 Nr. 18.

3) Gensicke, Allendorf 213 Nr. 28.

4) Seine Bestallungsurkunde von 1435 nach Witte 102 Anm. 58 in StAWü, Mainzer Ingrossaturbücher 22 fol. 144; vgl. Witte 229 Anm. 36 mit der Bestallungsnachricht des Amtsnachfolgers Johann Graf von Nassau zu 1455 nach StAWü, Mainzer Ingrossaturbücher 27 fol. 23.

Inschrift

Umschrift:

A [Anno domini millesimo cccc liiii xv kalendas ianuarii obiit nobilis domicellus Adamus de Aldendorff vicedominus Ringaviae cuius anima requiescat in pace.

B [Anno domini m cccc Ixxi iiii nonas novembris obiit honesta Margaretha de Staffel uxor eiu[sdem. ]

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 161
  • Roth, Geschichtsquellen III 259.

Sachbegriffe:

Wappen · Ehepaare · Männer · Frauen · Adlige · Ritter

Wappen:

Allendorf · Staffel

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 177 f., Nr. 212.

Zitierweise
„Adam von Allendorf und Frau Margarethe 1454 / 1471, Eberbach“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1914> (Stand: 24.3.2006)