Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Nußbaum, Fradchen, geborene Levi (1824) – Oberaula

Grab Nr. 108 → Lageplan (PDF), Oberaula, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Oberaula | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Sandstein

Größe:

52 x 92 x 14 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

Hebräische Transkription der Inschrift

Zoom Symbol

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht

eine tugendhafte Frau, die Aufrichtige und Liebenswerte.

Ihre Seele stieg hinauf in die Höhen. Ihr Leben lang wandelte sie

auf geradem Pfade, die Gebote des Herrn hielt sie ein:

Fradchen, Tochter des ehrwürdigen Emil (?), Ehefrau des

ehrwürdigen Moses. Sie ging ein in die Welt der Lebenden

und verstarb und wurde begraben am Donnerstag, den 15.

Iyyar [5] 584 nach der kleinen Zählung. Und

ihre Seele sei im Garten Eden. Ihre Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Nußbaum, Fradchen, geborene Levi

    Geburtstag

    1776

    Sterbetag

    13.5.1824

    Geschlecht

    weiblich

    Herkunftsort

    Breitzbach

    Wohnort

    Raboldshausen

    Weitere Angaben

    Es handelt sich bei der Verstorbenen um die 48jährige Fradche/Fradchen Levi aus Breitzbach (bei Netra). Sie war die erste Ehefrau des Moses (Wallach) Nußbaum (Nr. 155) aus Raboldshausen, über den es noch 1819 in der „Tabelle der Israeliten“ heißt: „Moses Wallach, verheiratet, ein Kind“. (HStAM Best. 33b Nr. 190) Moses Wallach nahm vor 1823 den Namen Nußbaum (Nosbaum) an. In einer Aufstellung aus dem Jahre 1823 wird die Verstorbene als seine Ehefrau, die 47jährige Fradchen aus Breitzbach (bei Netra), bezeichnet. (HStAM Best. 18 Nr. 2629) Moses Nußbaum war ein wohlhabender Metzger und Viehhändler, welcher ein eigenes Haus und 1050 Reichstaler Vermögen besaß. Fradchen Nußbaum geb. Levi war Mutter der 1809 geborenen Edel (HStAM Best. 18 Nr. 2629), welcher wir im Eheprotokoll des Justizamts Eiterfeld vom 6.11.1828 begegnen, als der Witwer Jakob Katz aus Erdmannrode in zweiter Ehe die damals 23jährige Edelchen Moses Nußbaum aus Raboldshausen heiratet, Tochter des Witwers NN Nußbaum (Moses Nußbaum) daselbst. (HStAM, Protokolle II Eiterfeld Nr. 13, Band 7a, S. 192 ff). In einer Archivalie aus den Jahren 1814-1819 bezüglich ausstehender Begräbnisgelder wird noch eine Tochter Malchen erwähnt. (HStAM Best. 47 Ziegenhain Nr. 17) Das Sterberegister der Synagogengemeinde Raboldshausen nennt abweichend von der Inschrift des Grabsteins als Sterbedatum der dort 60jährigen Fradchen Nußbaum geb. Levi den 30.4.1828. (HHStAW Abt. 365 Nr. 701) Moses Nußbaum heiratete wohl umgehend nach Ablauf der elfmonatigen Trauerzeit im Alter von nunmehr 53 Jahren die gerade erst 20jährige Miriam Goldschmidt, welche nach diesen Berechnungen schon schwanger gewesen sein muss, denn die Tochter Merle wurde am 10.11.1829 ehelich in Raboldshausen geboren. (HHStAW Abt. 365 Nr. 902). (Barbara Greve, 2013)

Anmerkungen:

Ehemann: Moses (Wallach) Nußbaum (Grab Nr. 155)

Töchter: Edel Nußbaum und Malche Nußbaum

Zweite Ehefrau des Ehemannes: Miriam Goldschmidt

Tochter des Ehemannes aus der zweiten Ehe: Merle Nussbaum

Indizes

Personen:

Fradchen, Tochter des Emil (?), Ehefrau des Moses (hebräische Namenform) · Emil (?), Vater der Fradchen · Moses, Ehemannd der Fradchen · Fradchen (Wallach) Nußbaum, geborene Levi · Nußbaum, Fradchen (Wallach), geborene Levi · Wallach, Fradchen, geborene Levi · Fradchen Levi, verheiratete (Wallach) Nußbaum · Edel Nußbaum · Nußbaum, Edel · Malche Nußbaum · Nußbaum, Malche · Miriam Goldschmidt, verheiratete Nußbaum · Goldschmidt, Miriam, verheiratete Nußbaum · Miriam Nußbaum, verheiratete Goldschmidt · Nußbaum, Miriam, verheiratete Goldschmidt · Merle Nußbaum · Nußbaum, Merle

Orte:

Breitzbach · Breitzbach (bei Netra) · Raboldshausen

Sachbegriffe:

Metzger · Viehhändler

Nachweise

Bearbeitung:

Christa Wiesner, 1982ff., bearbeitet von Bernd Vielsmeier, 2013

Bildnachweise:

Bildarchiv Foto Marburg: B 2023/19

Fotos:

Zitierweise
„Nußbaum, Fradchen, geborene Levi (1824) – Oberaula“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/10649> (Stand: 1.7.2014)