Hessische Truppen in Amerika
3. Regiment Garde
Uniform
- blaue Uniformröcke, rote Aufschläge, besondere Schleifen und Schnüre anstelle der Rabatten
- gelbe Hosen und Westen
- Grenadier- und Musketiermützen
Datenbank-Recherche
- → alle Belege zu diesem Regiment (das 3. Garderegiment stellte die Soldaten für die 2. Kompanie des Grenadierbataillons von Linsingen)
Geschichte
Vom „Weißen Regiment“ (aufgestellt im Dreißigjährigen Krieg unter der Führung des Generals von Geyso) blieb 1648 eine Kompanie erhalten, welche fortan als „Schloßkompanie“ fungierte.
- 1672 Umbenennung von „Schloßkompanie“ in „Leibkompanie“ (unter Führung des Oberst Motz)
- 1683 Aufstellung des Regimentes durch Generalleutnant August Graf zur Lippe
- 1684 Leibregiment zu Fuß
- 1699 Leibgarde zu Fuß
- 1760 Dritte Garde
- 1788 2. Bataillon des Regiments Garde, gebildet aus den Regimentern 13 und 1
- 1821 1. Bataillon des Leibgarderegiments
- 1886-1918 1. Bataillon kurhessisches Füsilier-Regiment Nr.80, Wiesbaden
- 1936 Neuformation unter Übernahme der alten Regimentsnummer: Infanterieregiment 80, Standort Koblenz
Organisation
- 1697 vermutlich 5 Kompanien
- 1683 Aufstellung aus 3 existierenden Kasseler Kompanien in der Stärke von 8 Kompanien, inkl. der Leibkompanie
- 1687 Abgabe von 3 Kompanien zur Aufstellung des Regiments Nr.4
- 1689-1697 Stärke wechselt zwischen 9 und 12 Kompanien; Stärke: 1000 Mann
- 1697 Abgabe der Grenadierkompanie zur Aufstellung des neuen Grenadierbataillons Nr.6
- 1698 2 Bataillone mit zusammen 10 Kompanien
- 1701 von nun an ständig 10 Kompanien
- 1702 Abgabe von 5 Kompanien für die Erweiterung des Grenadierregimentes Nr.6; Wiederaufstockung auf 10 Kompanien (1702 Ist-Stärke: 834 Mann; 1703 Ist-Stärke: 815 Mann bei einer Soll-Stärke von 880 Mann)
- 1704 Teilnahme an der 2. Schlacht bei Höchstädt
- 1731 die Kopfstärke der 10 Kompanien wird reduziert
- 1760 2 Bataillone mit je 4 Musketierkompanien, 2 Grenadierkompanien im besonders formierten Grenadierbataillon aus der 2. und 3. Garde
- 1762 1 Bataillon mit 8 Musketierkompanien; die Grenadierkompanie unverändert
Standort
- 1728 und 1765 Kassel
Chefs
- 1683 Generalfeldmarschallleutnant August Graf zur Lippe (zuletzt Feldmarschall)
- 1684 Landgraf Karl
- im Anschluß folgen die jeweils regierenden Landgrafen bzw. Kurfürsten bis 1866
Kommandeure bzw. Kommandeure en chef
- 1683 Oberst J.C. von Motz
- 1683 Oberstleutnant A.H. von Wartensleben
- 1685 Oberst F.W. Graf zu Leiningen-Westerburg
- 1687 Oberstleutnant A.D. von Schwerin
- 1688 Oberstleutnant W.C. Schenck zu Schweinsberg (zuletzt Generalleutnant)
- 1696 Oberst Albrecht von Tettau (zuletzt Generalmajor; gefallen 1703)
- 1702 Oberst R.F. von Sacken (zuletzt Generalleutnant)
- 1709 Oberst von Hattenbach (zuletzt Generalleutnant)
- 1730 Oberst von Dernbach
- 1739 Oberst Wolf von Gudensberg (zuletzt Generalleutnant)
- 1762 Generalmajor von Bose (zuletzt General der Infanterie)
- 1777 Generalmajor von Bardeleben (zuletzt Generalleutnant)
- 1784 Generalmajor von Wurmb
- 1788 Generalmajor von Jungkenn
Regimentskommandeure
- 1741 Oberst Prinz Moritz von Sachsen-Gotha
- 1744 Oberst O.F. Haudring
- 1743 Oberst Capellan
- 1757 Oberst von Bischhausen
- 1759 Oberst Schönauer (bei Minden gefallen)
- 1759 Oberst Faust (1761 an Verwundung bei Fritzlar gestorben)
- 1762 Oberst von Naurath
- 1765 Oberst Ludwig Graf von der Lippe-Detmold
Stabsoffiziere April 1760
- Chef: Landgraf Friedrich II.
- Kommandeur en chef: Generalleutnant Wolf von Gudensberg
- Regimentskommandeur: Oberst Faust
- Oberstleutnant von Schlotheim
- Major von Amelunxen
- Major von Gosen
Kompaniechefs April 1762
- (Leib-)Kompanie: Generalleutnant Wolf von Gudensberg
- Kompanie: Oberstleutnant von Naurath
- Kompanie: Oberstleutnant Wolf von Gudensberg
- Kompanie: Major von Gosen
- Kompanie: Major von Hanstein
- Kompanie: Kapitän von Gall
- Kompanie: Kapitän von Ehrenstein
- Kompanie: Kapitän von Freudenberg
- Kompanie: Kapitän von Minnigerode (Grenadiere)
- Kompanie: Kapitän von Mohr (Grenadiere)
Quellen
- Auerbach, Inge/ Fröhlich, Otto: Hessische Truppen im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (HETRINA), Band 1, Marburg 1972.
- siehe auch: von Linsingen