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Erste Leitsätze für die Eingliederung der Flüchtlinge, 2. Juni 1946

Von der „Arbeitsgemeinschaft Großhessischer Landkreise“ werden erste Leitsätze für die Eingliederung der Flüchtlinge festgelegt, die seit dem 4. Februar in Hessen eintreffen. Ziel aller Hilfe für die Flüchtlinge muß sein, sie so schnell wie möglich wieder auf eigene Füße zu stellen und sie aus Fremden zu Einheimischen werden zu lassen (zitiert nach Chronik Hessens). Der Ausweisungsplan des Alliierten Kontrollrats vom 20. November 1945 sieht vor, dass Hessen 27 % der Heimatvertriebenen – das sind 607.500 Menschen aus Böhmen, Mähren, der Slowakei, dem Sudetenland und Ungarn – aufnimmt. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle kommen 80.000 Flüchtlinge nach Hessen (Mai 1946). Deren Zustrom trifft zusammen mit einer aufgrund der Zerstörungen des Bombenkrieges ohnehin grassierenden Wohnungsnot, die nun noch verschärft wird. So waren die Städte Frankfurt, Kassel, Darmstadt und Hanau bereits ab Sommer 1945 für Evakuierte gesperrt worden.

Im September 1950 zeigt eine Volkszählung, dass mittlerweile 720.000 Flüchtlinge und Vertriebene in Hessen leben.
(OV)

Belege
Empfohlene Zitierweise
„Erste Leitsätze für die Eingliederung der Flüchtlinge, 2. Juni 1946“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/911> (Stand: 26.11.2022)
Ereignisse im Mai 1946 | Juni 1946 | Juli 1946
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