Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

  • 1900
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  1. 13. Oktober 1970: Gründung des Arbeitskreises „Adel und Banken“ in Frankfurt
    Auf Einladung des Frankfurter Bankiers Johann Philipp Freiherr von Bethmann (1924–2007) kommt es in dessen „Haus Louisa“ in Frankfurt am Main zu einem nicht-öffentlichen Treffen zwischen dem hessischen CDU-Vorsitzenden Alfred Dregger und etwa 100 Großindustriellen und Bankiers. Die unter „konspirativen Umständen“ abgehaltene Zusammenkunft, die später als „Schlüsselindiz“ einer ... »Details
  2. 15. Oktober 1970: Demonstration von Polizeibeamten für bessere Besoldung in Frankfurt
    Etwa 6.000 Polizistinnen und Polizisten gehen für eine bessere Besoldung und Ausbildung in Frankfurt am Main auf die Straße. Damit nehmen erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik uniformierte Polizeibeamte als Demonstranten an einer Protestkundgebung teil. Der Auto- und Straßenbahnverkehr in der Innenstadt kommt für mehrere Stunden ganz zum Erliegen. Die Bevölkerung äußert sich zum ... »Details
  3. 17. Oktober 1970: Georg-Büchner-Preis an Thomas Bernhard
    Der Schriftsteller Thomas Bernhard (1931–1989) erhält im Rahmen der Herbsttagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt den Georg-Büchner-Preis, der jährlich an Schriftsteller*innen verliehen wird, die „in deutscher Sprache schreiben, durch ihre Arbeiten und Werke in besonderem Maße hervor­treten und die an der Gestaltung des gegen­wärtigen deutschen ... »Details
  4. 20. Oktober 1970: Algerischer Exilpolitiker Belkassem Krim wird in Frankfurt ermordet
    Der algerische Exilpolitiker Belkassem Krim wird im Frankfurter Hotel Intercontinental erdrosselt aufgefunden. Nach den bisherigen Ermittlungen der Polizei soll der Mord zwei Tage zuvor vermutlich von drei Marokkanern ausgeführt worden sein. Belkassem Krim (1922–1970) gehört zu den Hauptakteuren der algerischen Befreiungsbewegung der ersten Stunde. Als Angehöriger der Exilregierung wird er ... »Details
  5. 22. Oktober 1970: Bundesinnenminister Genscher verspricht in Frankfurt mehr Geld und Ansehen für die Polizei
    Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher (1927–2016; FDP) stellt sich im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung der FDP im Zoo-Gesellschaftshaus des Frankfurter Zoos in Frankfurt am Main den Klagen hessischer Beamter über mangelndes Ansehen der Polizei in der Bevölkerung und schlechte Bezahlung. ... »Details
  6. 8. November 1970: Landtagswahl in Hessen
    Bei den Landtagswahlen erleidet die hessische SPD deutliche Einbußen. Ihr Stimmenanteil geht von 51,01 % auf 45,9 % zurück. In dem durch ein Wahlgesetzänderung von 96 auf 110 Mitglieder erweiterten Hessischen Landtag erhält sie 53 Mandate. Die CDU gewinnt stark und erreicht 39,7 % der Stimmen (1966: 26,35 %) und damit 46 Mandate. Die FDP, die sich auf Bundesebene mit der SPD unter Willy Brandt ... »Details
  7. 8. November 1970: Wählerstreik in Rommers in der Rhön
    Bei der Landtagswahl in Hessen kommt es – wie schon in den Jahren 1950 in Raubach und 1958 in Erbuch (beide im Kreis Erbach) – erneut zu einem Wählerstreik. Die Bewohner der Rhöngemeinde Rommers (Kreis Fulda) protestieren damit gegen den geplanten Ausbau des Truppenübungsplatzes Wildflecken. Die Aktion ist längere Zeit angekündigt worden: Im Zusammenhang mit einer Landtagsdebatte zur ... »Details
  8. 24.-25. November 1970: Kommandokapsel des amerikanischen Mondflug-Raumschiffs Apollo 10 auf dem Marktplatz in Hanau
    Auf dem Marktplatz der Stadt Hanau ist am heutigen Dienstag und am morgigen Mittwoch die Kommandokapsel des amerikanischen Raumschiffes „Apollo 10“ zu sehen. Die Kapsel, von ihrer Besatzung auf den Spitznamen „Charlie Brown“ getauft (die offizielle Bezeichnung des Kommandomoduls lautet „CM-106“), hatte im Mai 1969 die amerikanischen Astronauten Thomas P. Stafford (geb. 1930), John W. ... »Details
  9. 28. November 1970: Sozialliberale Koalitionsvereinbarung beschließt umfassende Gebietsreform
    Die am heutigen Tage unterzeichnete Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und FDP beschließt eine umfassende Reform zur territorialen und funktionalen Neugliederung der bestehenden kommunalen Verwaltungseinheiten und Verbandsstrukturen der kommunalen Selbstverwaltung. Ziel der Reform ist es, „in den für die Landesplanung und Raumordnung zuständigen Planungsregionen leistungsfähige Gemeinden, ... »Details
  10. 1. Dezember 1970: Wiederwahl Albert Osswalds zum hessischen Ministerpräsidenten
    Der Hessische Landtag wählt in seiner Sitzung vom 1. Dezember den bisherigen Regierungschef Albert Osswald (1919–1996; SPD) mit 63 gegen 46 Stimmen erneut zum hessischen Ministerpräsidenten.(OV/KU) ... »Details
  11. 16. Dezember 1970: Vereidigung eines neuen Kabinetts unter Ministerpräsident Albert Osswald
    Ministerpräsident Albert Osswald (1919–1996; SPD) bildet eine Koalitionsregierung mit den Freien Demokraten. Heinz Herbert Karry (1920–1981; FDP) wird Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident, Hanns-Heinz Bielefeld (geb. 1918; FDP) wird Innenminister. Die Ressorts Finanzen, Justiz, Soziales, Kultus und Landwirtschaft und Umwelt bleiben in der Hand von Sozialdemokraten. ... »Details
  12. 20. Januar 1971: Wahl des ersten Frankfurter Universitätspräsidenten
    Der Frankfurter Universitätskonvent als „parlamentarisches“ Selbstverwaltungsorgan der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, der in seiner ersten Legislaturperiode mit insgesamt 27 Professoren, 27 wissenschaftlichen und neun nichtwissenschaftlichen Mitarbeitern sowie 21 Studenten besetzt ist, wählt am Spätnachmittag im ersten Wahlgang den 39 Jahre alten Professor der wirtschaftlichen ... »Details
  13. 20. Januar 1971: Absage der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt
    Der Präsident des Verbandes der deutschen Automobilindustrie (VDA), Dr. Johann Heinrich von Brunn (1908–1983), sagt überraschend die für den Spätsommer angekündigte 45. Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main ab. Als wichtigsten Grund für diese Entscheidung nennt von Brunn den enormen Anstieg der mit der Ausstellung verbundenen Kosten, die der ungünstigen ... »Details
  14. 21. Januar 1971: Konzept einer „Regionalstadt Frankfurt“ von Oberbürgermeister Walter Möller
    Der Frankfurter Oberbürgermeister Walter Möller (1920–1971; SPD) stellt ein Konzept für das Projekt einer „Regionalstadt Frankfurt“ zur Diskussion, das eine stark vergrößerte Stadt mit etwa 1,5 Millionen Einwohnern vorsieht. Möller sieht das von ihm befürwortete Planungskonzept als „einzige Alternative zu Eingemeindungen, die sonst auf die Dauer nicht vermieden werden könnten, und ... »Details
  15. 23. Februar 1971: Sprengung von Sachsenheim
    Das ehemalige Kranken- und Siechenhaus, das im im Bereich des Gehöftes und Gasthauses „Sachsenheim“ liegt, ist heute gesprengt worden. Zuletzt haben eine Familie und ein Rentner darin gewohnt. Durch die Bildung der innerdeutschen Grenze ist es aber, aufgrund seiner Lage, nicht mehr länger nutzbar. Das Gebäude gehört zum Kloster Kreuzberg (Philippsthal). Die Sprengung des Gebäudes erfolgt ... »Details
  16. 1. April 1971: Hessischer Städtebund verlagert Verbandssitz nach Wiesbaden
    Zum 1. April verlagert der Hessische Städtebund seinen Sitz in die Landeshauptstadt Wiesbaden. Damit einher geht die Auflösung der Geschäftsstelle in Frankfurt am Main, die nebenamtlich besetzt und im Büro der Stadtverordnetenversammlung untergebracht war. Der Beschluss, den Städtetag zu professionalisieren und durch räumliche Nähe eine engere Anbindung an das politische Tagesgeschäft zu ... »Details
  17. 13. Mai 1971: Die Farbwerke Hoechst AG erhalten die offizielle Erlaubnis zum Betrieb eines Vertretungsbüros in Moskau
    Die Farbwerke Hoechst AG erhalten als erstes deutsches Industrieunternehmen eine offizielle Genehmigung der sowjetischen Behörden, eine Zweigniederlassung in Moskau zu eröffnen. Möglicherweise gab Kreml-internes Kompetenzgerangel den entscheidenden Ausschlag für die überraschende Zulassung des hessischen Chemiekonzerns. Das Staatliche Komitee für Wissenschaft und Technologie (Gosudarstvennyi ... »Details
  18. 4. Juni 1971: Ausländische Arbeiter als Thema eines SPD-Unterbezirksparteitags
    In Frankfurt-Nied findet erstmals ein SPD-Unterbezirksparteitag statt, der sich als erstes größeres satzungsrechtlich geregeltes Treffen von Mitgliedern und Funktionären einer politischen Partei in (West-) Deutschland in der Hauptsache mit den Problemen ausländischer Arbeitnehmer beschäftigt. ... »Details
  19. 5. Juni 1971: Uraufführung des Fassbinder-Stücks „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ in Frankfurt
    Das Theaterstück „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ von Rainer Werner Fassbinder (1945–1982) erlebt in Frankfurt am Main seine Uraufführung. Das kammerspielartige, in fünf Akten aufgebaute Stück beschreibt die lesbische Beziehung zwischen der erfolgreichen Modedesignerin Petra von Kant und der mittellosen Karin, die die Gunst der Modeschöpferin für ihren eigenen Aufstieg ... »Details
  20. 6. Juni 1971: Vorsitzender der Offenbacher Kickers deckt den Bundesligaskandal der Saison 1970/71 auf
    Nachdem seine Mannschaft am Vortag aus der Fußball-Bundesliga abgestiegen ist, deckt der Vorsitzende des FC Kickers Offenbach, Horst-Gregorio Canellas (1921–1999) auf, dass in der abgelaufenen Spielsaison mehrere Spiele manipuliert worden sind. Bei einem Empfang zu seinem Geburtstag führt er vor Fußballfunktionären eindeutige Tonbandaufnahme vor, die belegen, dass neben den Offenbacher ... »Details