Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Wohlfahrtspflege 1932/33

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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 107. Hanau
Siehe auch
Historisches Ortslexikon
Synagogen
Hanau
Jüdische Friedhöfe
Hanau

Hanau, Synagogengemeinde

Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Vorsteheramt Hanau – heute: Main-Kinzig-Kreis

Einwohner: 40000 (38498). Juden: ca. 630 [= 1.57 %]. Zensiten: ca. 150.

Adresse: Nürnberger Str. 3,I. Postscheck 84782. Bank Gebrüder Stern – Vorsitzender Nathan Sichel, Mühlstr. 1 – Repräsentanz Vorsitzender Rechtsanwalt Dr. Nelkenstock, Hochstädter Landstraße – Provinzialrabbiner Dr. Gradenwitz, Wilhelmstr. 22 – Lehrer und Kantor Joseph Sulzbacher, Nürnberger Str. 3. Julius Weingarten, Sandeldamm 14 – Steuer: 20 % Reichseinkommenssteuer. Gemeindeetat 1930: ca. 38000. Wohlfahrtsetat 1930: 1500. Unterrichtsetat 1930: 2300.

Synagoge Nordstr. 40 – Friedhof – Mikwah – Schechitah

Wohlfahrtspflege
  • Örtliche Zentrale für jüdische Wohlfahrtspflege. Wohlfahrtskasse der Synagogengemeinde, Zedokohkasse. Träger: Synagogengemeinde. Gegründet 1923. Adresse: Nürnberger Str. 3. Sprechzeit: 11–12. Postscheck 84782, Frankfurt am Main. Zweck und Arbeitsgebiete: Unterstützung Ortsansässiger, Erholungsfürsorge, Wanderfürsorge, Mazzoth- und Kohlenverteilung. Vorsitzender Nathan Sichel, Mühlstr. 1.
Vereine
  • 1. Chewra Kadischa. Gegründet 1650. Adresse: Vorsitzender Max Ochs, Ostbahnhofstr. 23. Zweck und Arbeitsgebiete: Liebesdienste in Sterbefällen. Mitglieder ca. 35.
  • 2. Israelitischer Frauenverein. Gegründet 1901. Adresse: Vorsitzende Frau Rabbiner Dr. Gradenwitz. Zweck und Arbeitsgebiete: Krankenunterstützung, Wöchnerinnenfürsorge, Erholungsfürsorge, Chanukkabescherung. Mitglieder 70.
  • 3. Israelitischer Hilfsverein. Adresse: Vorsitzender B. Rosenberg. Zweck und Arbeitsgebiete: Wanderfürsorge. Der Verein ist der Zentralstelle in Frankfurt am Main angeschlossen. Den Durchwanderern wird lediglich die Fahrt nach Frankfurt am Main (0,60 bis 1,00 Mark pro Person) vergütet. Mitglieder 50.
Unterricht
  • Religionsunterricht 75 Kinder
Sonstige Vereine
  • Jüdischer Jugendbund. Vorsitzender Manfred Rosenberg, Sandeldamm 5.
  • Minjan-Verein „Ahawath Chesed“. Vorsitzender Harry Goldschmidt, Kanalplatz 5 a.
Druckausgabe

Führer durch die jüdische Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege in Deutschland 1932-33. Herausgegeben von der Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden, S. 187-188.

Empfohlene Zitierweise
„Hanau, Synagogengemeinde“, in: Jüdische Wohlfahrtspflege 1932/33 <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/jgv/id/71> (aufgerufen am 26.04.2024).