Der Reichsnährstand war die ständische Organisation der nationalsozialistischen Agrarpolitik. Er wurde am 13. September 1933 gegründet und von der NSDAP betreut. In ihm waren alle Personen per Zwangsmitgliedschaft organisiert, die an der Erzeugung und dem Absatz agrarischer Produkte beteiligt waren. Der Reichsnährstand lenkte den Agrarsektor: er steuerte Herstellung, Verkauf und Preise landwirtschaftlicher Erzeugnisse, kümmerte sich aber auch um die sozialen und kulturellen Belange seiner Mitglieder. Allerdings verlor die Organisation zunehmend ihre Stellung als Selbstverwaltungsorgan, so dass sie zu Beginn der 1940er Jahre nur noch nach Anweisung des Landwirtschaftsministeriums bzw. der Partei agieren konnte.