Im April 1933 wurde von Hermann Göring die Geheime Staatspolizei (Gestapo) in Preußen eingerichtet. Sie überwachte und ermittelte besonders linksradikale und sozialdemokratische Personen, Parteien und Organisationen. Auch in anderen Ländern wurden politisch ausgerichtete Polizeieinheiten aufgebaut. Sie kamen im Laufe der Jahre 1933 und 1934 unter die Kontrolle des Reichsführers SS Heinrich Himmler, der Politischer Polizeikommandeur der Länder war. Durch die Ernennung Himmlers zum Chef der Deutschen Polizei wurde die Gestapo eine Reichsbehörde und mit der Kriminalpolizei zur Sicherheitspolizei vereinigt. Sie verhängte in ihrem Zuständigkeitsbereich, der regional eingeteilt war, Schutzhaft in Hausgefängnissen, in Arbeitserziehungslagern und Konzentrationslagern. Zudem überwachte sie die sogenannten Judenhäuser und war aktiv an der Deportation der Juden beteiligt, indem sie Juden verhaftete und zu Sammelstellen brachte. Außerdem überwachte sie im Krieg die nach Deutschland gebrachten Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen, deren Ermordung sie anordnete und durchführte. Die Gestapo war nach dem Urteil des Nürnberger Internationalen Militärtribunals eine verbrecherische Organisation. Sie stützte sich nicht auf einen großen Mitarbeiterstab, sondern entfaltete ihre Macht durch die Bereitschaft der deutschen Bevölkerung zur Denunziation.