Im Gegensatz zu vielen anderen Homburger Firmen, die großteils aus gewerblichen Betrieben hervorgegangen waren, handelte es sich bei der Chemisch-Pharmazeutischen Werke Bad Homburg AG bereits bei ihrer Gründung um eine Aktiengesellschaft. Mit einem Kapitalsockel von 1 Million Mark ausgestattet, war sie mit der Produktion und dem Handel von Medikamenten und Präparaten sowie Rohprodukten und Chemikalien befasst, die vorwiegend aus Extrakten der Heilbrunnen stammten. Dazu gehörten Bonbons aus Malzextrakt, Pfefferminz-Kügelchen, Mineralpastillen, Katarrh-Karamellen, Homburger Salz sowie Abführtabletten aus dem Wasserextrakt des Elisabethenbrunnens. In der Folge wurde das Sortiment noch um inländische Heilkräuter erweitert, worunter „Kamillosan“, ein Kamillenpräprat für unterschiedlichste Anwendungen, wohl bis heute das bekannteste ist. 1923 erfolgte eine Erweiterung des Unternehmens durch den Aufkauf der Citrovinfabrik Scheller in der Kaiser-Friedrich-Promenade 12, die Speise- und Einmachessig produzierte. Der Zusammenbruch des Kurwesens in Folge des Ersten Weltkriegs traf das Unternehmen zwar hart, dennoch konnte es seine Marktposition behaupten. 1927 wurde es aufgrund fehlender Expansionsmöglichkeiten in Bad Homburg nach Frankfurt verlegt.
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Walsh, Schornsteine S. 89-93
„Chemisch-Pharmazeutische Werke, Dorotheenstraße 45“, in: Orte der Kur <https://www.lagis-hessen.de/de/odk/record/id/1143> (aufgerufen am 12.05.2024)