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Hessische Biografie

Portrait

Heinrich Karl Wilhelm Hoffmann
(1770–1829)

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Hoffmann, Heinrich Karl Wilhelm [ID = 2396]

* 17.7.1770 Rödelheim, † 8.6.1829 Geroldsgrün (Oberfranken)
Dr. jur. – Jurist, Rechtsanwalt, Politiker, Justizrat, Abgeordneter
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • 1786 Hohe Schule Herborn
  • 1787 Studium an der Universität Gießen, Mitglied in den Landsmannschaften der Rhenanen und Franconia
  • seit 1791 als Regierungsadvokat, Registrator, Regierungssekretär in Diensten des Grafen Volrat von Solms-Rödelheim, später dessen Vertrauter
  • um 1800 Justizrat, Leiter der Gräflichen Gerichts- und Verwaltungsbehörde
  • 1806 Großherzoglich Hessischer Amtmann, dann Landrichter in Rödelheim
  • 1810 Bürger und Advokat in Frankfurt am Main
  • organisierte 1813 den Landsturm im Fürstentum Fulda und Aschaffenburg, verfaßt eine Kriegschronik
  • 1814 Oberst und Generaladjutant des Grafen Ingelheim
  • ruft in der „Nationalzeitung der Deutschen“ vom 5. Oktober 1814 zu einem „Befreyungsfest am Tage der Schlacht bey Leipzig“ am 18. Oktober durch unzählige Feuersäulen auf den Bergen in Deutschland auf, organisiert das Befreiungsfest auf dem Feldberg im Taunus mit Tausenden Teilnehmern und Ernst Moritz Arndt als Festredner
  • 1814/15 Hauptorganisator des „Deutschen Bundes“ (Hoffmannscher Bund), Auflösung Anfang Oktober 1815
  • 18.3.1818 Dr. jur. Universität Gießen
  • 10.8.1819 Gründung der „Rödelheimer Kränzchensgesellschaft“
  • 1820 Aussagen vor der Mainzer Zentraluntersuchungskommission
  • 1821-1829 Mitglied der Ständigen Bürgerrepräsentation der Freien Stadt Frankfurt
  • 1823 Landrichter des Landgerichts Rödelheim
  • 1823 Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung der Freien Stadt Frankfurt
  • November 1826 Beantragung der Nachüberprüfung einiger Gemeinderechnungen durch Rödelheimer Gemeinderäte, Hoffmann fühlt sich durch diese Untersuchung in seiner Ehre gekränkt
  • Streuung von Gerüchten der Veruntreuung von 150.000 Gulden Solmsscher Gelder durch Flucht mit dem Geld nach Amerika, Diffamierung als „Winkeladvokat“
  • 1827-1829 weiterhin als Landrichter und Mitglied der Frankfurter Bürgerrepräsentation tätig
  • 8.6.1829 Tod, möglicherweise Suizid, in Geroldsgrün, Oberfranken, bei Verwandten
  • Besitzer einer ausgesuchten Bibliothek
  • Kurator der Feststellung der Vermögungsmasse war Wilhelm Karl Ludwig Buff, Königlich Niederländischer Hauptmann a.D., die Bibliothek wurde in Frankfurt am Main und Leipzig versteigert, die Hofreite an Georg Brentano-Laroche verkauft
  • 1830 Veröffentlichung eines Pamphlets „... Schimpf- und Schandtempel oder die Motive seiner Flucht“, Konstruktion eines persönlichen „Konkurses“ durch den Landgerichtsassessor Jakob Konrad Georgi
  • begabter Jurist und Politiker, glänzender Redner, versierter Literaturkenner

Funktion:

  • Frankfurt am Main, Freie Stadt, Ständige Bürgerrepräsentation, Mitglied, 1821-1829
  • Frankfurt am Main, Freie Stadt, Gesetzgebende Versammlung, Mitglied, 1823

Werke:

  • Briefe auf einer Wanderung in das Hardtgebirge im Rheinkreis des Königreichs Baiern. Nebst Materialien zu einer Anweisung jenes und seiner Umgebung zu bereisen, 1822
Familie

Vater:

Hoffmann, Christoph Friedrich, Advokat in Rödelheim, Solms-Rödelheimischer Regierungs- und Konsistorialrat

Mutter:

Schott, Eleonore Christine, 1744–1788

Partner:

  • Buchner, Louise Amalie Pauline, aus Laubach

Verwandte:

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Hoffmann, Heinrich Karl Wilhelm“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/137598742> (Stand: 28.11.2023)