Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Portrait

Johannes Kleinschmidt
(1536–1587)

Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Druckansicht

Kleinschmidt, Johannes [ID = 1458]

* 1536 Kassel, † 25.7.1587 Darmstadt, evangelisch
Dr. jur. utr. – Jurist, Kanzler
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • Städtische Gelehrtenschule Kassel, imm. Marburg 1553; Studium in Italien, Juris Utriusque Doctor (JUD) Basel
  • Regierungsprokurator
  • 1567 Rat Landgraf Wilhelms IV. von Hessen-Kassel, vertrat die vier Teile der hessischen Landgrafschaft auf den Reichstagen in Augsburg und Regensburg
  • 1571 Gräflich Bentheimischer Kanzler (fraglich)
  • 1573/74 Kanzler Landgraf Georg I. in Hessen-Darmstadt
  • Verfasser des bis ins 19. Jahrhundert geltenden Landrechts von Hessen-Darmstadt

Funktion:

  • Hessen, Rat, 1567
  • Hessen, Reichstagsgesandter
  • Bentheim, Kanzler, 1571-1573 (?)
  • Hessen-Darmstadt, Kanzler, 1575-1587
Familie

Vater:

Kleinschmidt, Johann, aus Homberg/Efze, † Kassel 23.10.1580, studierte in Marburg, 1569/70 Schöffe und Ratsherr in Kassel, 1567-1577 Kämmerer der Stadt Kassel

Mutter:

Weitzel, Elisabeth, * 1514, Tochter des Johann Weitzel d. Ä.

Partner:

  • Klüppel, Catharina, (⚭ Kassel-Altstadt 11.5.1568) aus Korbach, † Darmstadt 5.11.1590, Witwe des N.N. Weiters

Verwandte:

  • Kleinschmidt, Johann <Sohn>, Bürgermeister in Kassel
  • Kleinschmidt, Heinrich <Sohn>, * Kassel 22.2.1571, † Marburg 17.6.1648, evangelisch, Hofgerichtsrat
Nachweise

Literatur:

Leben

Johann Kleinschmidts Vater stammte aus Homberg/Efze und erreichte in Kassel das Amt des Ratsherrn, Schöffe und Kämmerers. Der Sohn konnte daraufhin in Marburg die Rechte studieren und eine Bildungsreise nach Italien an das Studium anschließen. Seine erste Anstellung erhielt er als Regierungs-Prokurator in Kassel. 1567 war er Rat in der Kanzlei in Kassel. Schon 1566 und 1567 ist er Gesandter der Landgrafen auf den Reichstagen in Augsburg und Regensburg.

Dieser Erfahrung ist es zu verdanken, daß er 1571-1573 von der Gräfin Anna zu Bentheim-Tecklenburg als Kanzler ernannt wurde.

1573/74 rief ihn dann Landgraf Georg I. als seinen ersten Kanzler nach Darmstadt. Hier machte er sich um die Konstitutierung des Landesteil als eigenständiges Territorium besonders verdient. Das von ihm verfaßte hessische Landrecht Hessen-Darmstadts hatte bis ins 19. Jahrundert Gültigkeit.

Johann Kleinschmidt heiratete noch in Kassel 1568 Catharina Klüppel aus Korbach. Der Sohn Johann wurde Bürgermeister in Kassel, der Sohn Heinrich Samt-Hofgerichtsrat in Marburg. Die Tochter Magdalena heiratete den Darmstädter Kammer-Secretair Heinrich Wogesser. Ihre Nachkommen wirkten ebenfalls in Darmstadt führend in der Verwaltung.

Johann Kleinschmidt wurde am 25. Juli 1587 in der Stadtkirche in Darmstadt begraben.

Lupold von Lehsten

Zitierweise
„Kleinschmidt, Johannes“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/136062598> (Stand: 15.4.2024)