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Hessische Biografie

Portrait

Robert Stromberger
(1930–2009)

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Stromberger, Robert [ID = 2026]

* 14.9.1930 Darmstadt, † 7.2.2009 Darmstadt, Begräbnisort: Darmstadt Alter Friedhof, evangelisch
Schauspieler, Regisseur, Schriftsteller
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • Regisseur der Aufführungen auf dem Darmstädter Heinerfest
  • 2006 erster bekennender „Heiner“
  • 1956 Theaterstück „Die Unverbesserlichen“ wird zur gleichnamigen erfolgreichen Fernsehserie mit Inge Meysel und Joseph Offenbach im NDR (1965-1971)
  • Im Serienteil „Familie Hesselbach im Urlaub“ Regieassistent und kleinere Rolle
Familie

Verwandte:

  • Stromberger, Iris <Tochter>, Schauspielerin
Nachweise

Literatur:

Leben

Mit Robert Stromberger, * Darmstadt 13.9.1930, † Darmstadt 7.2.2009, verstarb eine Institution der Schauspielkunst in Darmstadt. Als Hauptdarsteller des Datterich, Autor, Drehbuchschreiber für Stücke in hessischer Mundart, unter anderem „Diese Drombuschs“ (1983–1994, mit Günter Strack und Witta Pohl), „Die Unverbesserlichen“ (1965–1971, mit Joseph Offenbach und Inge Meysel), „Tod eines Schülers“ (1981), „Tödliche Wahl“ (1995), „PS – Geschichten ums Auto (1975–1978)“, „Fröhliche Weihnachten“ (1970), „Mein Bruder und ich“ (1982) oder „Bei uns daheim“ (1998) war Stromberger international bekannt geworden.

Stromberger, Enkel des Mundartdichters Robert Schneider, besuchte das Darmstädter Realgymnasium, und lernte als Schauspieler die Bühnen in Rendsburg, Frankfurt am Main und in Darmstadt kennen. 1953 inszenierte er auf dem Heinerfest ein Schauspiel über den jungen Justus von Liebig unter dem Titel „Aus dem Bub wärd nix“. Doch Stromberger begann Stücke in hessischer Mundart für den Hessischen Rundfunk zu schreiben. Dann kamen die Drehbücher bekannter Filme hinzu, die deutsche Fernsehgeschichte schrieben. Auch an Folgen der „Familie Hesselbach“ war Stromberger als Schauspieler und Regieassistent beteiligt. 1972 übernahm er von Joseph Offenbach die Titelrolle im Datterich bei den Aufführungen der Hessischen Spielgemeinschaft. Alle seine 126 Vorstellungen waren restlos ausverkauft. Als Perfektionist und mit feinem Gespür für die politische Satire arbeitete er oft monatelang an seinen Produktionen, die stets die gesellschaftlichen Werte, Erziehung, Mut und Ethik zum Thema hatten. Die Manuskripte soll er zunächst in Bleistift in hessischer Mundart und dann auf Maschine in Hochdeutsch verfasst haben.

Seit 1983 war er Mitglied des Rotary Clubs Darmstadt-Kranichstein, 1975 verlieh ihm der Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr die Senator-Lothar-Danner-Medaille, und die Zeitschrift „TV Hören und Sehen“ den Goldenen Bildschirm, 1981 erhielt er den Bambi, 1982 die Goldene Kamera, 1983 den Grimme-Preis und 1997 den Hessischen Verdienstorden. Auch Strombergers Tochter Iris machte sich als Schauspielerin und Chansonette einen Namen.

Lupold von Lehsten

Zitierweise
„Stromberger, Robert“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/134029658> (Stand: 28.11.2023)