Hessische Biografie

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Datensatz Nr. 9630

Johann August Georg Braun
(1820–1879)

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GND-Nummer

133971082

Braun, Johann August Georg [ID = 9630]

* 21.10.1820 Hersfeld, † 28.9.1879 Hersfeld, Begräbnisort: Hersfeld Friedhof am Frauenberg, evangelisch-reformiert
Kommerzienrat – Unternehmer, Tuchfabrikant, Politiker, Abgeordneter

Wirken ↑

Werdegang:

Besuch des Gymnasiums in Hersfeld
Besuch der Höheren Gewerbeschule in Kassel
Studium der Naturwissenschaften an der Universität Berlin
1843 Übernahme der väterlichen Hersfelder Tuchfabrik „Gebrüder Braun“
Tuchfabrikant in Hersfeld (1867 Verkauf des angesehenen Betriebs)
1853 Aufstellen der ersten Dampfmaschine in Hersfeld, mit der er seine Spinn- und Webmaschinen oder Raumaschinen antrieb
1857 Kauf der Mühle auf dem Eichhof fuldaaufwärts
Mitglied im Handels- und Gewerbeverein in Hersfeld
Mitglied im Stadtrat der Stadt Hersfeld und Vorstand der Bürgerschule von Hersfeld
1870/71 Soldat im Deutsch-Französischen Krieg, ohne Militärdienstleistender zu sein
1862, 1863 Mitglied der Kurhessischen Ständeversammlung (20., 21. Landtag) für die Höchstbesteuerten des Bezirks Hersfeld
5.9.1866 Unterzeichnung der sogenannten Totengräberadresse
1867-1874 Mitglied des Reichstages des Norddeutschen Bundes bzw. des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Kassel 6: Hersfeld, Hünfeld, Rotenburg (Nationalliberale Partei), brachte in der Sitzung vom 12.5.1871 den Antrag auf Errichtung eines Neubaus des Reichstagsgebäudes ein
1867-1876 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses für den Wahlkreis Kassel 6 (Rotenburg, Hersfeld) (nationalliberal)
1868-1877 Mitglied des Kurhessischen Kommunallandtags des preußischen Regierungsbezirks Kassel als Abgeordneter für die höchstbesteuerten Grundbesitzer und Gewerbetreibenden im Kreis Hersfeld, dort 1868 Mitglied des Verfassungsausschusses, 1869 Mitglied des Ausschusses zur Begutachtung von Vorlagen und sonstigen Beratungsgegenständen, 1872 und 1874 Mitglied des Hauptausschusses (nationalliberal)
„in den Gründerjahren verlor der sehr wohlhabende Mann, der einst ‚der Kurfürst von Hersfeld‘ genannt wurde, sein großes Vermögen und starb im Krankenhaus.“ (Losch, S. 16)

Funktion:

Kurhessen, 20. Landtag, Mitglied, 1862-1863
Kurhessen, 21. Landtag, Mitglied, 1863-1866
Preußen, Abgeordnetenhaus, Mitglied, 1867-1876
Kassel, Regierungsbezirk, Kommunallandtag, Mitglied, 1868-1877
Deutschland, Reichstag, Mitglied, 1867-1874

Lebensorte:

Hersfeld; Kassel; Berlin; Weimar; Frankfurt am Main; Frankreich

Familie ↑

Vater:

Braun, Johann Bernhard, 1798–1843, Tuchfabrikant, Abgeordneter

Mutter:

Berville, Henriette von, 1798–1860

Partner:

Fresenius, Emmi Friederike Helene Christine Auguste, (⚭ 31.8.1845) * Meerholz 29.3.1826, † Elberfeld 25.8.1907, Tochter des Karl Friedrich Fresenius, Justizrat, Oberamtsrichter in Gelnhausen und der Karoline* Antoinette Luise Friederike Jansen

Quellen:

Literatur:

Grothe, Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlungen 1830–1866, Marburg 2016, Nr. KSV-055
Haunfelder, Die liberalen Abgeordneten des Deutschen Reichstags 1871–1918. Ein biographisches Handbuch, Münster 2004, S. 84
Pelda, Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933, Marburg 1999, S. 19 f.
Haunfelder/Pollmann, Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch, Düsseldorf 1989, S. 83, 384
Klein, Die Hessen als Reichstagswähler, Bd. 1, Marburg 1989, S. 323 f., 1036
Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 98, 1937, S. 155
Philipp Losch, Die Abgeordneten der Kurhessischen Ständeversammlungen von 1830 bis 1866, Marburg 1909, S. 16
Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 85
Bernhard Mann (Bearb.), Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867-1918. Düsseldorf 1988, Nr. 251
Heinrich Best, s. v. „August Braun“: in: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab–Kaiserreich);
Georg Hirth, s. v. „Johann August Braun“, in: Deutscher Parlaments-Almanach; 9. Ausgabe; Berlin 1871; S. 167: Digitale Wiedergabe der Seite: Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten. Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 – 1938
Otto Abbes, Der Hersfelder Maschinenbau und die Familien Gottlieb, Schilde und Sexauer; in: Hersfelder Geschichtsblätter; herausgegeben vom Hersfelder Geschichtsverein e. V.; Band 5/2011; Bad Hersfeld 2011, S. 11-50, hier S. 12;
Peter Braun, Die Hersfelder Textilindustrie. Vergangenheit und Gegenwart. Tuche. Leinwand - Seile - Teppiche - Stoffe - Filamente; Sechste Veröffentlichung des Hersfelder Geschichtsvereins; Verein für hessische Geschichte und Landeskunde e. V. Kassel 1834 – Zweigverein Bad Hersfeld; Bad Hersfeld 2003, S. 16-20, 53 u. 86;
Peter Braun, Im 1. Deutschen Reichstag war auch ein Abgeordneter aus Hersfeld; in: Mein Heimatland. Zeitschrift für Geschichte, Volks- und Heimatkunde; Monatliche Beilage zur Hersfelder Zeitung; Bad Hersfeld; Band 39; Nr. 11 (November 2000), S. 45 f.; Artikel verfaßt im Juni 1998.

Bildquelle:

Album mit Porträts von Mitgliedern der 20. kurhessischen Ständeversammlung 27. (30.) Oktober 1862 - 31. Oktober 1863, in: HStAM Bestand Slg 7 Nr. f 20/8 (beschnitten)

Zitierweise ↑

„Braun, Johann August Georg“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/133971082> (Stand: 22.2.2024)