Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Portrait

Louise Königin von Dänemark
(1817–1898)

Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Druckansicht

Dänemark, Louise Königin von [ID = 15845]

* 7.9.1817 Kassel, † 29.9.1898 Kopenhagen (Schloss Bernstorff), Begräbnisort: Roskilde
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Geburtsname:

Hessen, Louise Prinzessin von

Familie

Vater:

Hessen-Kassel, Wilhelm Landgraf von, * Biebrich am Rhein 24.12.1787, † Kopenhagen 5.9.1867

Mutter:

Dänemark, Louise Charlotte Prinzessin von, * Kopenhagen 30.10.1789, † Kopenhagen 28.3.1864, Heirat Kopenhagen 10.11.1810, Tochter des Friedrich Erbprinz von Dänemark, GND, 1753–1805, und der Sophie Prinzessin von Mecklenburg-Schwerin, GND, 1758–1794

Partner:

  • Christian VIIII., Dänemark, König, GND, (⚭ Kopenhagen 26.5.1842) * Schleswig (Schloss Gottorp) 8.4.1818, † Kopenhagen 29.1.1906, Sohn des Wilhelm Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, 1785–1831, und der Louise Prinzessin von Hessen-Kassel, 1789–1867

Verwandte:

Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

Königin Louise von Dänemark, Litho, Hessische Hausstiftung, Schloss Fasanerie H 310 (beschnitten), in: Franz, Das Haus Hessen, Darmstadt 2012, S. 171

Leben

Prinzessin Louise verbrachte nur ihre ersten Lebensjahre in Hessen. Da Kurfürst Wilhelm II. der landgräflichen Familie eine Residenz in Kassel verwehrte, kehrten ihre Eltern an den dänischen Hof zurück, wo sie sich auch kennen gelernt hatten. Die musisch talentierte Louise erhielt Klavierunterricht bei führenden dänischen Komponisten. Gleichermaßen malerisch begabt und gefördert, schuf sie später selbst Kunstwerke für den öffentlichen Raum, so ein Altarbild für die Kirche in Gentofte. Ihr Interesse für die Malerei führte sie auch als Mäzenin fort. Durch regelmäßige Besuche auf Schloss Rumpenheim pflegte sie den Kontakt mit der hessischen Familie. 1842 heiratete sie ihren Vetter 2. Grades, Prinz Christian aus dem Hause Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. In der dänischen Thronfolgefrage hatten die Großmächte sich 1852 im Londoner Protokoll für den Glücksburger entschieden. Durch Louises Mutter, die Schwester König Christians VIII., hätten an sich auch sie und ihre Geschwister Ansprüche gehabt, auf die sie verzichteten. So konnte Prinz Christian 1863 als Christian IX. den Thron besteigen.

Mütterlicherseits aus der alten, auf dem Haus Oldenburg gründenden Königsfamilie stammend und am Hof aufgewachsen, kam Louise in der von nationalen Interessensgegensätzen geprägten, explosiven Zeit eine vermittelnde Funktion zu. Trotz des unglücklichen Krieges von 1864, durch den Dänemark die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg verlor, gelangte das Königshaus durch eine glückliche Heiratspolitik in Europa zu großem Ansehen. Alle sechs Kinder aus der Ehe Louises mit König Christian IX. bestiegen selbst Königsthrone oder heirateten in andere europäische Herrscherfamilien. Neben Dänemark selbst waren es Schweden, Großbritannien, Griechenland, Russland, das Haus Hannover und das ehem. französische Königshaus. Königin Louise wird zu Recht als „Schwiegermutter Europas“ bezeichnet. Sie war überdies Schirmherrin zahlreicher wohltätiger Einrichtungen, zu denen das 1863 von ihr gegründete erste Diakonissenstift in Dänemark zählte.

Christine Klössel

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 171 f.)

Zitierweise
„Dänemark, Louise Königin von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/12962683X> (Stand: 28.11.2023)