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Hessische Biografie

Portrait

Karl Herxheimer
(1861–1942)

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Herxheimer, Karl [ID = 18359]

* 26.6.1861 Wiesbaden, † 6.12.1942 Theresienstadt (Konzentrationslager), jüdisch
Prof. Dr. med.; Dr. med. h.c.; Geheimer Medizinalrat – Mediziner, Dermatologe
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • aus einer Rabbinerfamilie aus Dotzheim bei Wiesbaden stammend
  • 1880 Reifeprüfung am Gymnasium in Montabaur
  • Medizinstudium an den Universitäten Freiburg im Breisgau, Würzburg und Straßburg
  • 1884 Promotion zum Dr. med. an der Universität Straßburg (Prof. Gerhard)
  • 1885 ärztliche Approbation in Würzburg
  • 1884-1886 Assistent am bakteriologischen Laboratorium in Frankfurt am Main und am Senckenbergischen pathologisch-anatomischen Instituts in Frankfurt am Main ( Prof. Carl Weigert (1845-1904))
  • 1886/87 Assistent an der Universitäts-Hautklinik in Breslau ( Prof. Albert Neisser (1855-1916))
  • 1887 Niederlassung in Frankfurt aus Facharzt für Hautkrankheiten
  • 1894-1929 (Emeritierung) Direktor der Hautklinik des Städtischen Krankenhauses in Frankfurt-Sachsenhausen
  • 1895 Mitbegründer der Südwestdeutschen Dermatologenvereinigung, bis 1933 deren Vorsitzender
  • 1907 Erhalt des Professorentitels
  • ab 1914 Direktor der Universitätshautklinik ebd., ordentlicher Professor an der Universität Frankfurt am Main
  • 1917 Dekan der medizinischen Fakultät
  • 1930 Emeritiert
  • die 'Herxheimer'sche Reaktion' ist nach ihm benannt ("Fieber nach Injektion z. B. von Antibiotika, bedingt durch Zerfall der Spirochätae pallidae, wobei es zu einem Exanthem-Ausschlag kommen kann" (Vgl. Arnsberg 1983, S. 187))
  • Erhalt des Eisernen Kreuzes am weißen Band
  • 1933 lehnte er das Verlassen Deutschlands ab: „Wenn ich in die Straßenbahn steige, sagt der Schaffner zu mir: ‚Ei, des is recht, Herr Geheimrat, daß Sie bei uns bleiwe. Ihne passiert nix, jed` Kind kennt Ihne und Sie hawwe unser Stadt nur Gudes gedahn.‘“ (ebd.)
  • 27.8.1942 Deportation nach Theresienstadt
  • Anfang Dezember 1942 Tod ebd.

Studium:

  • Medizinstudium in Freiburg, Würzburg und Straßburg

Akademische Qualifikation:

  • 1884 Promotion zum Dr. med. an der Universität Straßburg

Akademische Vita:

  • Universität Frankfurt am Main /// ordentlicher Professor / ab 1914

Akademische Ämter:

  • 1917 Dekan der medizinischen Fakultät in Frankfurt am Main

Mitgliedschaften:

Werke:

  • Über Lues cerebri (Diss. med. 1885)
  • Die Hautkrankheiten, Veröffentlichung gemeinsam mit Hofmann, Berlin 1929

Lebensorte:

  • Dotzheim; Freiburg im Breisgau; Würzburg; Straßburg; Frankfurt am Main; Breslau
Familie

Vater:

Herxheimer, Hermann (Herz), 1803-1879, Kaufmann, Mühlenbesitzer, Getreidehändler, jüdisch, Sohn des Isaac Herxheimer (Seligmann?) aus Herxheim, gestorben 1833

Mutter:

Liebmann, Jeanette, gestorben 1897, jüdisch

Partner:

  • Hepner, Olga, (⚭ 1890) 1868-1928, jüdisch

Verwandte:

  • Herxheimer, Salomon <Onkel>
  • Herxheimer, Salomon <Bruder>, GND, geboren Wiesbaden 1842, gestorben auf einer Urlaubsreise in Tirol 1899, Dr. med., ab 1876 Facharzt für Hautkrankheiten in Frankfurt am Main
  • Herxheimer, Gotthold <Neffe>, GND, Frankfurter, Pathologe in Wiesbaden, 1907 Habilitation, gest. 1936 in Kapstadt/Südafrika
Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Herxheimer, Karl“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/127526005> (Stand: 28.11.2023)