Hessische Biografie
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GND-Nummer
120119153
Simmern, Elisabeth Pfalzgräfin von [ID = 5717]
- * 13.2.1539 Kassel, † 14.3.1582 Heidelberg, Begräbnisort: Heidelberg Chor der Pfarrkirche zum Heiligen Geist am 21.3.1582, evangelisch
- Andere Namen ↑
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Geburtsname:
Hessen, Elisabeth Landgräfin von
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Weitere Namen:
- Pfalz, Elisabeth Kurfürstin von der
- Familie ↑
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Vater:
Hessen, Philipp Landgraf von, * Marburg 13.11.1504, † Kassel 31.3.1567
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Mutter:
Sachsen, Christina Herzogin von, * Dresden 25.12.1505, † Kassel 15.4.1549
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Partner:
- Simmern, Ludwig IV. Pfalzgraf von, (⚭ (Beilager) Marburg 8.7.1560) * Simmern 4.7.1539, † Heidelberg 22.10.1583, Verlobung am 29.1.1560, Heimfahrt nach Heidelberg am 27.10.1560, 2. ⚭ 12.7.1583 mit Anna, der Tochter des Fürsten Edzard II. von Ostfriesland, seit 1576 Kurfürst von der Pfalz, Sohn von Friedrich II. Pfalzgraf von Simmern, Kurfürst von der Pfalz,1515–1576, und Maria Markgräfin von Brandenburg-Kulmbach, 1519–1567
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Verwandte:
- Sachsen, Agnes Herzogin und Kurfürstin von <Schwester>, 1527–1555
- Zweibrücken, Anna Herzogin zu <Schwester>, 1529–1591
- Hessen-Kassel, Wilhelm IV. Landgraf von <Bruder>, (1532–1592)
- Waldeck, Barbara Gräfin von <Schwester>, (1536–1597)
- Hessen-Marburg, Ludwig IV. Landgraf von <Bruder>, (1537–1604)
- Hessen-Rheinfels, Philipp der Jüngere Landgraf von <Bruder>, (1541–1583)
- Schleswig-Holstein-Gottorf, Christine Herzogin von <Schwester>, (1543–1604)
- Hessen-Darmstadt, Georg I. Landgraf von <Bruder>, (1547–1596)
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Knetsch, Haus Brabant, S. 87
- Franz, Das Haus Hessen. Ein biographisches Lexikon, Darmstadt 2012, Nr. HB 54, S. 72 (Eckhart G. Franz)
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Bildquelle:
Kurfürst-Pfalzgräfin Elisabeth, Stich in Medaillenform, Bildarchiv Österreichische Nationalbibliothek Wien Port 61660.01, in: Franz, Das Haus Hessen, Darmstadt 2012, S. 72
- Leben ↑
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Auch für die Erziehung der zweitjüngsten Tochter Landgraf Philipps, die man die schwarze Else nannte, lag die Verantwortung nach dem Tod der Mutter vorwiegend bei ihres Namenspatin, der verwitweten Herzogin von Rochlitz. In der strikt lutherischen Religiosität stimmte sie mit dem vom Heidelberger Hof Kurfürst Ottheinrichs geprägten, gleichaltrigen Pfalzgrafen Ludwig überein, der sich dem Übertritt des kurz vor Ludwigs Hochzeit zur Kurwürde gelangten Vaters zum Calvinismus ebenso entzog wie dem Drängen des vom Vater vorgezogenen jüngeren Bruders Johann Casimir. Ludwig residierte ab 1563 fernab von Heidelberg als Statthalter der Oberpfalz in Amberg. In den Jahren, die ihm nach dem Regierungsantritt als Kurfürst verblieben, bemühte er sich mit Unterstützung Elisabeths um die Rückführung der Kurpfalz zum Luthertum. Kurfürst Ludwig schloss nach Elisabeths Tod im Sommer 1583 eine Zweitehe mit der jungen Anna von Ostfriesland, starb aber bereits wenige Monate später. Von den insgesamt zwölf Kindern der Ehe mit Elisabeth haben nur vier die Eltern überlebt, darunter der beim Tod des Vaters erst neunjährige Kurprinz Friedrich (1574–1610), der unter der Vormundschaft seines Onkels Johann Casimir doch Calvinist wurde und Luise Juliane von Nassau-Oranien heiratete. Den gleichnamigen ältesten Sohn und Erben Kurfürst Friedrichs IV. kennt die Historie als den glücklosen „Winterkönig“ von Böhmen. Das vom pfälzischen Hofbildhauer Jeremias Schwarz aus Leonberg geschaffene stattliche Doppel-Grabmal seiner Großeltern in der Heidelberger Heiliggeistkirche wurde im sogenannten „Pfälzischen Krieg“ 1789 zerstört.
Eckhart G. Franz
(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 72)
- Zitierweise ↑
- „Simmern, Elisabeth Pfalzgräfin von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/120119153> (Stand: 25.3.2024)