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Hessische Biografie

Portrait

Karl Wilhelm Gleisner
(1803–1873)

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GND-Nummer

1197350969

Gleisner, Karl Wilhelm [ID = 13486]

* 24.3.1803 Pyrmont, † 25.12.1873 Hamburg, evangelisch
Jurist, Staatsanwalt, Politiker, Abgeordneter
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Weitere Namen:

  • Gleisner, Carl Wilhelm*
  • Gleisner, Carl* Wilhelm
Wirken

Werdegang:

  • 1819-1821 Besuch des Landesgymnasiums in Korbach
  • 28.5.1821 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Marburg, 5.6.1823 an der Universität Göttingen
  • 14.6.1827 Advokat in Nieder-Wildungen, 1831 Aufgabe der Advokatur
  • 1829-1835 Stadtsekretär (Stadtrichter) in Nieder-Wildungen
  • 1829-26.3./28.4.1835 Mitglied des Landstandes des Fürstentums Waldeck (Stadt Nieder-Wildungen, Stadtsekretär)
  • 1832 unter den Bewerbern um das vakante Amt des Landsyndikus
  • 26.3./28.4.1835 Regierungsassessor, 1.1.1839 Justizrat bei der Regierung
  • schrieb damals an den Fürsten, dass es „von jeher mein sehnlichster Wunsch war, Mitglied Höchstdero Regierung zu werden“
  • besorgte ab 1841 auch die Redaktion des „Fürstlich Waldeckischen Regierungsblattes“
  • 1842-1849 Regierungsrat
  • ab 24.7.1848 als deren ältestes Mitglied Vorsitzender der Regierung
  • 6./11.6.1849–3.7.1851 Erster Regierungsrat, Dirigent der Abteilung für Inneres
  • und Militärangelegenheiten
  • während der Regierungszugehörigkeit verschiedentlich Landtagskommissar, unter anderem am 14.6.1848, dem Tag der Eröffnung des ersten Landtags nach der Revolution, 1851 auf eigenes Ersuchen aus der Regierung entlassen
  • 3.7.1851-9.4.1866 Staatsanwalt mit dem Sitz in Korbach, 15.10.1858 nach Verlegung des Sitzes des Obergerichts nach Arolsen Umzug nach Mengeringhausen
  • 20.1.1855-23.4./5.5.1856 Mitglied des Spezial-Landtags des Fürstentums Pyrmont als im Kreis Pyrmont gewähltes Mitglied des gemeinschaftlichen Landtags, förmlich in den Spezial-Landtag nie eingetreten
  • 23.1.1855-5.5.1856 (als Nachfolger von Georg Steinmeyer) Mitglied des Landtags der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont für den Kreis Pyrmont
  • 4.-6.2.1856, 31.10.-2.12.1868, 29.10.-4.12.1869, 1.-18.11.1870 und 9.-13.6.1871 Landtagspräsident
  • 1858 Verlegung seines Wohnsitzes nach Mengeringhausen
  • 2.11.1863-30.7.1866 Mitglied des Landtages der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont für den Kreis der Eder und Landtagsvizepräsident
  • 2.11.1863-30.1.1864, 31.10.- 21.12.1864 und 30.10.1865-21.4.1866 Landtagsvizepräsident
  • 9.4.1866 Konsistorialdirektor und Vorsitzender des weiteren Konsistoriums der evangelischen Kirche der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont in Arolsen und auch bis zur Übernahme der Regierung der Fürstentümer durch Preußen als Vortragender Rat wieder Mitglied der Fürstlichen Regierung
  • 2.2.1868 als Vortragender Rat Versetzung in den Ruhestand
  • 31.10./3.11.1868-31.10.1871 (als Nachfolger von Ludwig Severin) Mitglied des Landtages der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont für den Kreis des Eisenbergs, Nachfolger: Werner Schotte
  • 29.10.1869, 1.11.1870 und 9.6.1871 Alterspräsident
  • 12.6.1873 Bitte, wegen Gebrechen (Sehkraftverlust) von den verbliebenen Pflichten entbunden und pensioniert zu werden
  • 13.6.1873 „Entbindung von den Geschäften bei dem Konsistorium“ durch Fürst Georg Victor persönlich
  • bis 9.1873 Auseinandersetzungen mit dem Fürsten und der Domänenkammer wegen der Pensionsgewährung, die schließlich abgelehnt wurde
  • lebte danach in Hamburg bei seinem Sohn
  • Parteigänger Wolrad Schumachers und der Liberalen, galt sogar als Mann demokratischer Grundüberzeugungen, der deshalb zum Beispiel nicht zum Obergerichtspräsidenten ernannt wurde, war aber gleichwohl kein Anhänger radikaldmokratischer Ideen wie denen des August Wirths

Funktion:

  • Waldeck, Fürstentum, Landstand, Mitglied, 1829-1835
  • Waldeck und Pyrmont, Fürstentümer, Speziallandtag Pyrmont, Mitglied, 1855
  • Waldeck und Pyrmont, Fürstentümer, 03. Landtag, Mitglied, 1855
  • Waldeck und Pyrmont, Fürstentümer, 04. Landtag, Mitglied, 1855-1856
  • Waldeck und Pyrmont, Fürstentümer, Landtag, Präsident, 1856
  • Waldeck und Pyrmont, Fürstentümer, 08. Landtag, Mitglied, 1863-1866
  • Waldeck und Pyrmont, Fürstentümer, Landtag, Vizepräsident, 1863-1866
  • Waldeck und Pyrmont, Fürstentümer, 09. Landtag, Mitglied, 1868-1869
  • Waldeck und Pyrmont, Fürstentümer, Landtag, Präsident, 1868-1871
  • Waldeck und Pyrmont, Fürstentümer, 10. Landtag, Mitglied, 1869-1871

Werke:

Familie

Vater:

Gleisner, Johann Wilhelm*, * Alt-Wildungen 21.1.1766, † Arolsen 5.4.1834, 1790 Kellermeister in Arolsen, 1793 Beamter auf dem Burggut Lengefeld, dann Bademeister in Pyrmont, später Gastwirt in Alt-Wildungen, dann auch Hofkellermeister, 1808 Erwerb eines Gasthofs in Arolsen, den er 1821-1824 auch selbst bewirtschaftete

Mutter:

Heiner, Christiane* Friederike Sophie, * Külte 2.8.1767, Tochter des Johann Balthasar Heiner, † Külte 3.12.1794, Schulmeister, und der Marie Christiane Schneider, getauft Külte 23.11.1732, † Külte 23.7.1778

Partner:

  • Heller, Christiane Amandine*, (⚭ Nieder-Wildungen 10.2.1826) * Nieder-Wildungen 23.5.1808, † Nieder-Wildungen 14.10.1884, Tochter des Moritz Heller und der Christine Elisabeth Schmitt

Verwandte:

  • Gleisner, Louis <Bruder>
  • Leliwa, Karl Ludwig Friedrich* von <Schwager>
  • Severin, Christian Ludwig* (I.) <Patenonkel>, * Mengeringhausen 22.1.1776, † Pyrmont 28.7.1832, 1798 Advokat, Rat und Stadtkommissar in Mengeringhausen, (1803) Amtssekretär in Pyrmont, 1806 Justizamtmann in Pyrmont, 1814 Justizrat in Korbach, dann in Arolsen und schließlich in Pyrmont, 1829 Regierungsrat, 1803 Taufpate des Abgeordneten und späteren Landtagspräsidenten Wilhelm Gleisner
Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Gleisner, Karl Wilhelm“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1197350969> (Stand: 28.11.2023)