Hessische Biografie
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GND-Nummer
119372622
Fürth, Henriette [ID = 3258]
- * 15.8.1861 Gießen, † 8.6.1938 Bad Ems, Begräbnisort: Frankfurt am Main Neuer Jüdischer Friedhof, jüdisch
Sozialpolitikerin, Frauenrechtlerin, Soziologin, Publizistin - Andere Namen ↑
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Geburtsname:
Katzenstein, Henriette
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Pseudonym(e):
Stein, Gertrud
- Wirken ↑
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Werdegang:
- 1867-1877 Besuch der Höheren Mädchenschule in Gießen
- Besuch des Lehrerinnenseminars der Frankfurter Elisabethenschule
- 1919-1924 Stadtverordnete der SPD in Frankfurt am Main
- 1919 erfolglose Kandidatur für die Deutsche Nationalversammlung (Wahlkreis 34 Hessen-Darmstadt; SPD; Listenplatz 5)
- bis 1933 vielfältiges sozialpolitisches Engagement, unter anderem im Bund für Mutterschutz, in der Centrale für private Fürsorge und in der Rechtsschutzbewegung
- Mitglied des Instituts für Gemeinwohlfahrt, der Arbeiterwohlfahrt und der Volkshochschule
- Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands
- Erstes weibliches Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
- Kuratoriumsmitglied der Universität Frankfurt am Main
- 1931 anlässlich ihres 70. Geburtstages mit der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main und einer Ehrenurkunde der Universität Frankfurt ausgezeichnet
- seit 1933 zurückgezogen lebend
- 1961 Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof der Stadt Frankfurt am Main
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Funktion:
- Frankfurt am Main, Stadtverordnetenversammlung, Mitglied (SPD), 1919-1924
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Werke:
- Die Berufstätigkeit des weiblichen Geschlechts und die Berufswahl der Mädchen, 1897-1915 13 Aufsätze in den Sozialistischen Monatsheften.
- Streifzüge durch das Land eines Lebens. Autobiographie einer deutsch-jüdischen Soziologin, Sozialpolitikerin und Frauenrechtlerin, hrsg. von Monika Graulich/Claudius Härpfer/Gerhard Wagner (2010)
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Lebensorte:
- Frankfurt am Main
- Familie ↑
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Vater:
Katzenstein, Siegmund, Holzhändler, jüdisch
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Mutter:
Loeb, Sophie
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Partner:
- Fürth, Wilhelm, Heirat 1880, aus Darmstadt, ab 1885 in Frankfurt am Main ansässig, Geschäftsführer einer Gesellschaft für Kleinwohnungsbau
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Verwandte:
- Fürth, Walter Zeev <Sohn>, 1898-1974, lebte in Haifa, Israel
- Fürth, Jeanette, geb. Spier <Schwiegertochter>, besuchte 1983 als Ehrengast die Stadt Frankfurt am Main
- Katzenstein, Simon <Bruder>, GND, * Gießen 1.1.1868, † Solna/Schweden 28.3.1945, Sozialist
- Nachweise ↑
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Quellen:
- Institut für Personengeschichte, Bensheim, Sammlung Personen und Familien: Fürth
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Literatur:
- Frankfurter Biographie, Bd. 1, Frankfurt am Main 1994, S. 231 f. (Sabine Hock)
- Renkhoff, Nassauische Biographie, 2. Aufl., Wiesbaden 1992, S. 214 f., Nr. 1204
- Beier, Arbeiterbewegung in Hessen, Frankfurt am Main 1984, S. 422
- Arnsberg, Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution, Bd. 3, Darmstadt 1983, S. 131, 531
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen, Bd. 3: Bilder – Dokumente, Darmstadt 1973, S. 74
- Angelika Epple, Henriette Fürth und die Frauenbewegung im deutschen Kaiserreich. Eine Sozialbiographie, Pfaffenweiler 1999
- Henriette Fürth. Eine biographische Würdigung anlässlich der erstmaligen Verleihung des Henriette-Fürth-Preises für herausragende Abschlussarbeiten zur Frauen- und Genderforschung an hessischen Fachhochschulen, 2004;
- Ina Seibel, Frauenbewegung, Sozialdemokratie und Judentum – Henriette Fürth als Randseiterin (1861-1938), Staatsarbeit Frankfurt
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Bildquelle:
Angelika Epple, Henriette Fürth und die Frauenbewegung im deutschen Kaiserreich. Eine Sozialbiographie, 1999.
- Zitierweise ↑
- „Fürth, Henriette“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/119372622> (Stand: 25.4.2024)