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Hessische Biografie

Portrait

Elisabeth Herzogin von Mecklenburg
(1596–1625)

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Mecklenburg, Elisabeth Herzogin von [ID = 5768]

* 24.3.1596 Kassel, † 16.12.1625 Güstrow, Begräbnisort: Güstrow Domkirche, 25.1.1626
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Geburtsname:

Hessen-Kassel, Elisabeth Landgräfin von

Familie

Vater:

Hessen-Kassel, Moritz Landgraf von, * Kassel 25.5.1572, † Eschwege 15.3.1632

Mutter:

Solms-Laubach, Agnes Gräfin von, 1578–1602

Partner:

  • Mecklenburg, Hans Albrecht II. Herzog zu, * Waren 5.5.1590, † Güstrow 23.4.1636, Heirat Kassel 25.3.1618, Heimführung nach Güstrow 9.5.1618, Sohn von Johann VII. Herzog von Mecklenburg, 1558–1592, und der Sophie Herzogin von Holstein Gottorp, 1569–1634, er verheiratet I. mit 1608 Margaretha Elisabeth Herzogin von Mecklenburg, 1584–1616, III. 1626 mit Eleonore Marie von Anhalt-Bernburg, 1600–1657

Verwandte:

Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

Moritz der Gelehrte. Ein Renaissancefürst in Europa, S. 157. - Kupferstich von Matthaeus Merian d.Ä (?), um 1537.

Leben

Taufpatin der ältesten Tochter des Landgrafen Moritz war – wie schon 1577 bei der früh verstorbenen Tochter Landgraf Wilhelms IV. – Königin Elisabeth I. von England, die sich bei der Taufe durch Henry Clinton, den 2nd Earl of Lincoln, vertreten ließ. Die außerordentlich aufwendigen und kostspieligen Tauffeierlichkeiten gelten als unumstrittener Höhepunkt der Festkultur am Kasseler Hof vor dem Dreißigjährigen Krieg und wurden von Wilhelm Dilich 1598 in einem prächtigen, mit Radierungen ausgestatteten Festdiarium publiziert. Wie ihre Brüder erhielt auch Elisabeth eine sorgfältige Erziehung und wissenschaftliche Ausbildung. Besondere Begabung bewies sie für Dichtung und Musik. Überliefert sind über 200 Gedichte, meist Madrigale in italienischer Sprache. Von ihren deutschen Dichtungen ist nur wenig erhalten. Das zwischen 1605 und 1618 entstandene Lautenbuch Elisabeths enthält zahlreiche zeitgenössische Kompositionen, darunter auch solche ihres Vaters und verschiedener Kasseler Hofmusiker.

Die Suche nach einem geeigneten Ehemann für Elisabeth fiel zeitlich mit den außenpolitischen Höhenflügen des Vaters zusammen. Allerdings scheiterten das Eheprojekt mit dem schwedischen König Gustav Adolf 1613/14 ebenso wie 1614/17 das nächstfolgende mit Prinz Friedrich Heinrich von Oranien, dem Bruder des Generalstatthalters der Niederlande. Die schließlich mit dem Mecklenburger Mitregenten Johann Albrecht II. geschlossene Ehe blieb kinderlos; der Bräutigam brachte jedoch zwei kleine Kinder aus erster Ehe mit. Mit der Landesteilung 1621 wurde er alleinregierender Fürst von Mecklenburg-Güstrow. In diesem Jahr nutzte Elisabeth einen Kuraufenthalt in Wildungen auch zum Besuch ihrer Familie in Kassel. Persönlich neigte ihr Gatte zwar dem Calvinismus zu, konnte aber den lutherischen Bekenntnisstand seines Territoriums nicht gegen den Willen der Stände ändern. Aufgrund ihrer häufigen Krankheiten prägte Elisabeth das Güstrower Hofleben scheinbar nur wenig. Sie starb nach jahrelangem Steinleiden und Wassersucht. Die zeitweilige Vertreibung ihres Mannes aus seinem Herzogtum durch Wallensteins Truppen 1628/31 hat sie nicht mehr erlebt.

Holger Th. Gräf

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 90)

Zitierweise
„Mecklenburg, Elisabeth Herzogin von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/119142120> (Stand: 25.3.2024)