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Hessische Biografie

Portrait

Margarethe von der Saale
(1522–1566)

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Saale, Margarethe von der [ID = 5706]

* 1522, † 6.7.1566 Spangenberg, Begräbnisort: Spangenberg Stadtkirche
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Weitere Namen:

  • Hessen, Margarethe Landgräfin von
  • Saale, Margarethe von der
  • Saal, Margarethe von der
  • Sale, Margarete von der
Familie

Vater:

Sale, Hans von der

Mutter:

Miltitz, Anna von

Partner:

Verwandte:

  • Diez, Philipp Graf von <Sohn>, 1541–1569
  • Diez, Hermann Graf von <Sohn>, (1542–1568)
  • Diez, Christoph Ernst Graf von <Sohn>, (1543–1603)
  • Diez, Margarethe Gräfin von <Tochter>, (1544–1608)
  • Diez, Albrecht Graf von <Sohn>, (1546–1569)
  • Diez, Philipp Konrad Graf von <Sohn>, (1547–1569)
  • Diez, Moritz Graf von <Sohn>, (1553–1575)
  • Diez, Ernst Graf von <Sohn>, (1554–1570)
  • Diez, Anna Gräfin von <Tochter>, (1557–1558)
Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

Margarethe von der Saale, Bildnis nach Hans Brosamer, Museumslandschaft Hessen Kassel Kassel Inventar LM 1962/49 (Foto: GAM 10159), in: Franz, Das Haus Hessen, Darmstadt 2012, S. 64

Leben

Landgraf Philipp, dessen Sexualität nach eigenen Aussagen in der kinderreichen Ehe mit Herzogin Christine keine Befriedigung fand, suchte einen Ausweg in der von ihm selbst aus dem Alten Testament gerechtfertigten Doppelehe mit der 17-jährigen sächsischen Adligen Margarethe von der Saale, der Tochter der Hofmeisterin von Philipps verwitweter Schwester Elisabeth, die ihre Mutter bei einem Kassel-Besuch der Herzogin im Sommer 1539 begleitet hatte. Nachdem die ehrgeizige Mutter zugestimmt und ein im Dezember bei Martin Luther und Philipp Melanchthon erwirkter Beichtrat die Nebenehe als nach menschlichem und göttlichem Recht für zulässig erklärt hatte, wurde die Trauung des Landgrafen mit Margarethe im folgenden Frühjahr im Schloss zu Rotenburg im Beisein Melanchthons, Martin Bucers, des hessischen Kanzlers Feige und des kursächsischen Gesandten von Hofprediger Dionysius Melander vollzogen. Erster Wohnsitz der jungen Frau wurde Jagdschloss Wolkersdorf im Burgwald, wo ein Jahr später der erste Sohn Philipp geboren wurde. Zwei Jahre später bezog sie ein Haus am Marktplatz der Stadt Spangenberg. Obwohl sich Margarethes Einfluss nach dem Tod Landgräfin Christines und der Rückkehr Philipps aus seiner fast fünfjährigen Gefangenschaft zeitweilig verstärkte, lebte sie auch weiterhin in Spangenberg, wo sie 1566 starb und mit einem noch vom im Folgejahr ebenfalls verstorbenen Landgrafen gestifteten Grabmal in der Vorhalle der Stadtkirche beigesetzt wurde.

Die Anerkennung als vollgültige Ehefrau und Landgräfin blieb Margarethe auch in den 1550er Jahren versagt, obwohl Philipp sie in späteren Briefen durchaus als liebes Weib oder freundliche liebe Gemahl anredete. Vorrang bekam für sie die rechtliche Absicherung und Versorgung ihrer Kinder: mit den nach Landgraf Philipps Rückkehr 1553/54 geborenen Nachkömmlingen Moritz und Ernst insgesamt sieben Söhne und die Ende 1567 mit Graf Hans Bernt von Eberstein verheiratete Tochter Margarethe (1544–1608). Nach ersten Besitzzuweisungen 1557/58 wurden die ältesten Söhne „Herren zum Hessenstein und Bickenbach“, Sohn Philipp wohl als „geborner Graf in Hessen“ tituliert. Mit der Testamentsänderung vom Februar 1562 wurde mit der Vierteilung der Landgrafschaft unter den erstehelichen Söhnen auch die „Donation“ für Margarethes Söhne festgeschrieben, die als „Grafen von Diez“ außer dem namengebenden Anteil des Dorfes Dehrn in der Grafschaft Diez künftig die Ämter und Herrschaften Bickenbach, Groß-Umstadt, Homburg vor der Höhe, Lißberg, Schotten, Stornfels und Anteile an Butzbach und Eppstein erhalten sollten, was zunächst auch von den Halbbrüdern erster Ehe, wenn auch widerwillig, anerkannt wurde.

Eckart G. Franz

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 65 f.)

Zitierweise
„Saale, Margarethe von der“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118963791> (Stand: 28.11.2023)