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Hessische Biografie

Portrait

Isaak Marcus Jost
(1793–1860)

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Jost, Isaak Marcus [ID = 18452]

* 22.2.1793 Bernburg (Saale), † 20.11.1860 Frankfurt am Main, jüdisch
Dr. phil. – Pädagoge, Historiker
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Weitere Namen:

  • Yoṣt, Yitsḥaḳ Mordekhai
Wirken

Werdegang:

  • gilt als erster Geschichtsschreiber der Juden
  • mit 5 Jahren Blindenführer des Vaters
  • Lehre des Talmuds und des hebräischen Schreibens und Rechnens durch den Schächter, Vorsänger und Lehrer der jüdischen Gemeinde Bernburg
  • Unterricht durch den jüdischen Arzt Dr. Matthis in hebräischer Grammatik
  • 1803 nach Tod des Vaters Umzug zu seinem Großvater nach Wolfenbüttel
  • Besuch der Samson´schen Freischule für israelitische Jünglinge, Aufbau einer engen lebenslangen Freundschaft zu Leopold Zunz (1794-1886) (Begründer der Wissenschaft des Judentums)
  • ab 1809 Erhalt einer höheren Ausbildung an einem Gymnasium in Braunschweig
  • 1809 Primarklasse des Braunschweiger Gymnasiums
  • 1809-1812 klassische Studien u. a. für hebräische Literatur
  • 1813 Besuch der Universität Göttingen durch Stipendien des Reformers Israel Jacobson
  • 1814 folgte Jost dem Israel Jacobson nach Berlin, Absolvierung eines Studiums an der Berliner Universität durch die Finanzierung von Jacobson, Ausschlagen des Angebotes von Jacobson ein Prediger der radikalen Reform zu werden
  • 8.6.1818 Eheschließung mit einer Nichte des Hebraisten Isaac Abraham Euchel (1758-1804) (die Ehe blieb kinderlos)
  • ab 1825 Leiter einer höheren Privat-Bürgerschule von M. H. Bock, Promotion in Berlin zum Dr. phil.
  • 1826 Veröffentlichung eines Lehrbuches in englischer Sprache
  • 1831 Aufforderung zur Publikation einer Erwiderung gegen eine talmudfeindliche Schrift von Professor Chiarini in Warschau durch die russischen Juden
  • 1835-1860 Lehrer am Philanthropin in Frankfurt am Main für jüdische Geschichte, Religion und Englisch, Prediger im Andachtssaal im Philanthropin (Kompostellhof)
  • 1845 Sekretär der Zweiten Rabbinerversammlung in Frankfurt
  • 24.11.1860 Begräbnis, Gedächtnisrede vorgetragen von dem Rabbiner Dr. Leopold Stein, Rede des Oberlehrers Dr. Stern im Philanthropin

Studium:

  • 1813 Besuch der Universität Göttingen
  • Studium an der Berliner Universität

Akademische Qualifikation:

  • 1825 Promotion an der Universität Berlin zum Dr. phil.

Werke:

  • Neuste Geschichte der Israeliten, 3 Bde., 1815-1845
  • Die Geschichte der Israeliten, 9 Bde., 1820-1828 (Hauptwerk)
  • Was Chiarini in Angelegenheit der europäischen Juden geleistet, 1831
  • Über die Verhältnisse der Juden in den christlichen Staaten, 1833
  • Legislative Fragen, 1841
  • Bibelausgabe für Jugendliche, 1823
  • Mischnah mit deutscher Übersetzung und Anmerkungen, 1832-1834
  • Allgemeine Geschichte des israelitischen Volkes, 2. Bde., Berlin
  • Israelitische Annalen (politisch-literarisches Journal), 1839-1841
  • Zion (hebräische Zeitschrift, hrsg. mit Michael Creizenach), 1841-1842
  • Geschichte des Judentums und seiner Sekten, 3 Bde., 1857-1859

Lebensorte:

  • Bernburg (Saale); Wolfenbüttel; Braunschweig; Göttingen; Berlin; Frankfurt am Main
Familie

Vater:

Jost, N.N., aus Jaroslaw (Galizien) stammend, ab 1780 Schutzjude in Bernburg

Mutter:

N.N., aus Wolfenbüttel stammend, gebar elf Kinder, von denen vier überlebten

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Jost, Isaak Marcus“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118913565> (Stand: 28.11.2023)