Hessische Biografie
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GND-Nummer
118797085
Eppstein, Siegfried I. von [ID = 9553]
- * um 1025 Königssondergau, † 16.2.1084 Hasungen (?); Thüringen (?), Begräbnisort: Hasungen, belegt 25.12.1058, katholisch
Mönch, Abt, Erzbischof - Andere Namen ↑
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Weitere Namen:
- Siegfried
- Sigefridus
- Sigfrid
- Sigifridus
- Eppenstein, Siegfried von
- Eppenstein, Siegfried I. von
- Eppstein, Siegfried von
- Eppstei, Sigifrid von
- Fulda, Abt Siegfried von Eppstein
- Mainz, Erzbischof Siegfried I. von Eppstein
- Wirken ↑
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Werdegang:
- um 1025: Geburt wohl im mittelrheinischen Königssondergau als Sohn der Grafenfamilie der Reginbodonen, auch wenn er nach dem älteren Geschlecht von Eppstein benannt wird
- um 1035: Der nachgeborene Siegfried erhielt wohl früh eine benediktinische Ausbildung in der osthessischen Reichsabtei Fulda, zu der seine Familie enge Beziehungen unterhielt
- vor 1058: Nach Abschluss seiner Erziehung wurde Siegfried jedenfalls Fuldaer Mönch, wobei er zunächst offenbar mangels Alters nur die Diakonsweihe erhielt
- 25.12.1058: An Weihnachten kürte man Siegfried trotz fehlender Priesterweihe zum Fuldaer Abt.
- 13.3.1059: Abt Siegfried empfing in Würzburg die Priesterweihe
- 6.1.1060: An Epiphanias übertrug ihm der junge König Heinrich IV. in Altötting in Anwesenheit eines Papstlegaten das Erzbistum Mainz, wo er als Siegfried I. gezählt wird
- 1072: Siegfried I. trat nach einer Wallfahrt nach Santiago de Compostela als Mönch in das berühmte Reformkloster Cluny ein, kehrte aber aufgrund einer Aufforderung des Papstes sowie der Bitten von Klerus und Volk von Mainz noch im selben Jahr zurück
- 16.2.1084: Siegfried I. starb im Kloster Hasungen (oder in Thüringen?)
- daraufhin wurde er in Hasungen beigesetzt
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Funktion:
- Fulda, Abt, 1058-1060
- Mainz, Erzbischof, 1060-1084
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Lebensorte:
- Fulda; Mainz; Cluny (Frankreich); Goslar; Hasungen
- Familie ↑
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Vater:
Reginbodo, Siegfried, Sohn des Reginbodonen-Stammvaters Reginhard, Graf im Königssondergau (1040, 1057) und Mainzer Burggraf/Erzstiftsvogt (1047)
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Verwandte:
- Reginbodo, Reginhard <Großvater väterlicherseits>, † 1040, Graf im Königssondergau und Bannerträger/Hochvogt des Klosters Fulda, Reginbodonen-Stammvater mit mindestens fünf Söhnen, Tod bei Cham (Bayerischer Wald) im Fuldaer Aufgebot des Reichsheeres gegen den Böhmenherzog
- Reginbodo, Gerhard <Onkel väterlicherseits>, Sohn des Reginbodonen-Stammvaters Reginhard, Hochvogt des Klosters Fulda (1048–ca. 1070) und Graf im Maingau (1069)
- Reginbodo, Radebodo <Onkel väterlicherseits>, († 1052), Sohn des Reginbodonen-Stammvaters Reginhard, 2 Söhne
- Reginbodo, Sigebodo <Onkel väterlicherseits>, † 1062, Sohn des Reginbodonen-Stammvaters Reginhard, Mainzer Burggraf/Erzstiftsvogt (1049, 1057)
- Reginbodo <Onkel väterlicherseits>, † 1063, Sohn des Reginbodonen-Stammvaters Reginhard, Graf im Ufgau (1057) und Bannerträger des Klosters Fulda, verheiratet mit der Tochter von Dietmar/Timo, Bamberger Hochstiftsvogt und Graf im Volkfeld
- Reginbodo, Reginhard <Bruder>, Sohn des Reginbodonen Siegfried, Mainzer Burggraf/Erzstiftsvogt (vor 1068)
- Reginbodo, Udalrich <Bruder>, Sohn des Reginbodonen Siegfried, Graf im Königssondergau (1052-1074)
- Reginbodo, Gebeno <Vetter väterlicherseits>, Sohn des Reginbodonen Radebodo, Mainzer Burggraf/Erzstiftsvogt (1069, 1083)
- Reginbodo, Gerhard <Vetter väterlicherseits>, Sohn des Reginbodonen Radebodo, Mainzer Burggraf/Erzstiftsvogt (1085-1106) sowie Hochvogt des Klosters Fulda (um 1100)
- Reginbodo, Sigebodo <Vetter väterlicherseits>, Sohn und Nachfolger Sigebodos, Mainzer Burggraf/Erzstiftsvogt (1073)
- Eppstein, Widerat von <Verwandter>, um 1025-16.7.1075, Lähmung an einem Fuß, unter Abt Siegfried Dekan des Klosters Fulda, Nachfolger als Abt 1060-1075
- Nachweise ↑
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Quellen:
- Der Codex Eberhardi Des Kloster Fulda: herausgegeben und bearbeitet von Heinrich Meyer zu Ermgassen; Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen; Band 58,1+2 (Edition), 58,3 (Index) u. 58,4 (Bilder); Marburg 1995/96, 2007 u. 2009, Band 1, S. 184 f. u. 191-193
- Ekkebert von Hersfeld: Das Leben des heiligen Heimerad – Erinher: Metrische Paraphrase von Ekkeberts Leben des heiligen Heimerad; herausgegeben, eingeleitet, übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Michael Fleck; Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen; Band 67,5; Marburg 2014, S. 25 f., 34 f. u. 220
Lampert von Hersfeld: Annales; Edition nach Oswald Holder-Egger; neu übersetzt von Adolf Schmidt; erläutert von Wolfgang Dietrich Fritz; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters – Freiherr vom Stein – Gedächtnisausgabe; herausgegeben von Rudolf Buchner; Band 13; unveränderter fotomechanischer Nachdruck der 1. Auflage 1957; Darmstadt 1962
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Literatur:
- Duchhardt-Bösken, Sigrid: s. v. „Siegfried I. (Mainz)“; in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon; begründet und herausgegeben von Friedrich Wilhelm Bautz; Band 10; Herzberg 1995; Sp. 101-102; hier Internetversion
- Heller, Dominikus: Die Gräber der Fuldaer Aebte; in: Ders.: Neue Studien zur Grabeskirche des heiligen Bonifatius; Kapitel VI; Fulda 1946, S. 54-66, hier S. 65
- Rudolf Knappe, s. v. „Eppstein“; in: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten; 3. Auflage; Gudensberg-Gleichen 2000, S. 474
- Josef Leinweber, Die Fuldaer Äbte und Bischöfe, Frankfurt am Main 1989, S. 41-46
- Rady, Johann Baptist u. Raich, Johann Michael: Geschichte der katholischen Kirche in Hessen; Mainz 1905, S. 163, Anm. 6
- Otto Konrad Roller, Eberhard von Fulda und seine Urkundenkopien, Marburg 1901, S. 74 und Beilage I, S. 18-21
- Zitierweise ↑
- „Eppstein, Siegfried I. von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118797085> (Stand: 28.11.2023)