Hessische Biografie
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GND-Nummer
118785419
Murhard, Friedrich Wilhelm August [ID = 4039]
- * 7.12.1778 Kassel, † 29.11.1853 Kassel, evangelisch
Dr. – Mathematiker, Schriftsteller, Bibliothekar - Wirken ↑
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Werdegang:
- Besuch Lyceum Fridericianum (heute Friedrichsgymnasium) in Kassel
- ab 1795 Studium der Mathematik und Physik an der Georg-August-Universität in Göttingen, daneben besuchte er staatswissenschaftliche Vorlesungen
- 1796 Promotion
- 1797–1798 Assessor in der Göttinger Akademie der Wissenschaften, Tätigkeit wegen Plagiatsvorwürfen beendet
- 1798-1801 Reise über Wien und Budapest in den Orient(?), anschließend als Reiseschriftsteller tätig
- 1806 Reise nach Frankreich
- 1808 Redakteur des „Moniteur Westphalien“ und Zweiter Bibliothekar der Kasseler Landesbibliothek
- 1810 Leitung der Kasselschen Allgemeinen Zeitung
- 1813 aus dem Staatsdienst entlassen
- 1816 in der Freien Stadt Frankfurt am Main niedergelassen
- 1824 aus Frankfurt ausgewiesen, in Hanau festgenommen und in Kassel inhaftiert
- 1827 freigesprochen, Veröffentlichungsverbot und Residenzpflicht in Kassel
- ab 1831 wieder als politischer Schriftsteller tätig
- 1843 erneut verhaftet
- 1844 Prozess, der aber jahrelang verschleppt wurde, bis die Revolution von 1848 eine Amnestie zur Folge hatte
- stiftete zusammen mit seinem Bruder Johann Karl Adam Murhard die nach ihnen benannte Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel
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Werke:
- Über Widerstand, Empörung und Zwangsübung der Staatsbürger gegen die bestehende Staatsgewalt in sittlicher und rechtlicher Beziehung, Braunschweig 1832
- Familie ↑
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Vater:
Murhard, Henrich, 1739–1809, Regierungsprokurator, Sohn des Niclas Conrad Murhard, 1685–1754, Geheimer Kriegs- und Legationsrat, und der Christine Margarethe Scheffer, 1715–1771
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Mutter:
Fischer, Maria Magdalena, 1747–1807
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Verwandte:
- Murhard, Johann Karl* Adam <Bruder>, 1781–1863, Archivar
- Nachweise ↑
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Quellen:
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Literatur:
- Neue deutsche Biographie, Bd. 18, Berlin 1997, S. 610 f. (Peter Michael Ehrle)
- Kassel Lexikon, hrsg. von der Stadt Kassel, Bd. 2, Kassel 2009, S. 89 f. (Rainer Olten)
- Axel Halle/Karl-Hermann Wegner/Jörg Westerburg (Hrsg.), Die Brüder Murhard. Leben für Menschenrechte und Bürgerfreiheit, Kassel 2003
- Rainer Schöttle, Politische Theorien des süddeutschen Liberalismus im Vormärz. Studien zu Rotteck, Welcker, Pfizer, Murhard, Baden-Baden 1994
- Herbert Schäfer, Friedrich Murhard (1778–1853). Zur Geschichte einer politischen Verfolgung, in: Friedrich und Karl Murhard, gelehrte Schriftsteller und Stifter in Kassel, hrsg. von der Stadtsparkasse Kassel, Kassel 1987, S. 14-35
- Ingeborg Schnack, Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830–1930 Bd. 1, 1939, S. 212-219 (Th. Griewank)
- Allgemeine deutsche Biographie, Bd. 23, Leipzig 1886, S. 62 f. (Moritz Cantor)
- Zitierweise ↑
- „Murhard, Friedrich Wilhelm August“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118785419> (Stand: 7.12.2023)