Hessische Biografie
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GND-Nummer
118722158
Keyserling, Hermann Graf von [ID = 1449]
- * 20.7.1880 Könno (Livland), † 26.4.1946 Innsbruck, evangelisch
Dr. phil.; Dr. phil. h.c. – Geologe, Philosoph - Wirken ↑
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Werdegang:
- Unterricht zu Hause
- 1895 Besuch des russischen Gymnasiums in Pernau
- Studium an den Universitäten Genf, Dorpat (Chemie und Zoologie), Heidelberg (Geologie) und Wien
- 1902 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Wien mit der geologischen Dissertation über den „Gloggnitzer Forellenstein“
- 1903-1906 in Paris
- 1906 erfolgloser Habilitationsversuch an der Universität Berlin
- 1908-1918 Bewirtschaftung des Gutes Rayküll in Estland, zahlreiche Reisen
- 1910 Vorlesungen in Hamburg über Naturphilosophie
- 1911/1912 Weltreise
- 1918 Enteignung und Flucht nach Friedrichsruh
- 1920 in Darmstadt Gründung der „Gesellschaft für freie Philosophie“ und der „Schule der Weisheit“
- 1920-1927 jährliche Tagungen in Darmstadt, 1928-1933 „Lehrtagungen“
- Vortragsreisen durch Europa, Nord- und Südamerika
- 1933 Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus
- 1939 Rückzug nach Schönhausen
- 1943 Umzug in die Gegend von Innsbruck
- 1929 Dr. h.c. der Universität La Paz, Bolivien
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Werke:
- Das Gefüge der Welt, 1906
- Unsterblichkeit. Eine Kritik der Beziehungen zwischen Naturgeschehen und menschlicher Vorstellungswelt (1907)
- Reisetagebuch eines Philosophen (8. Aufl. 1932)
- Südamerikanische Meditationen (1932)
- Das Buch vom Persönlichen Leben, 1936
- Das Buch vom Ursprung, 1947
- Reise durch die Zeit, 1948
- Hg., Der Leuchter, Jahrbuch der Schule der Weisheit, 1-8, 1919–1927
- Familie ↑
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Vater:
Keyserling, Leo, 1849-1895, Gutsbesitzer in Livland, Sohn des Alexander Graf von Keyserling und der Zénaida Gräfin Cancrin
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Mutter:
Pilar von Pilchau, Johanna* Sophie Konstanze Baronesse, 1856–1925, verheiratet II. Genf 5.1900 mit Wilhelm Masing, Portraitmaler, Tochter des Adolf Baron Pilar von Pilchau und der Bertha Freiin von Ungern-Sternberg aus dem Haus Großenhof
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Partner:
- Bismarck-Schönhausen, Goedela Gräfin von, * Schönhausen 4.3.1896, † Darmstadt 12.6.1981, Heirat Friedrichsruh 11.3.1919, Tochter des Herbert Fürst von Bismarck, Kaiserlicher Wirklicher Geheimer Rat und Staatssekretär, Königlich-Preußischer Staatsminister und Generalmajor, und der Marguerite Gräfin Hoyos Freiin von Stichsenstein
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Verwandte:
- Keyserling, Manfred Graf von <Sohn>, 1920-2008, Psychotherapeut, Privatgelehrter
- Keyserling, Arnold Graf von <Sohn>, 1922-2005, Professor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, Inhaber des Verlags „Die Palme“
- Keyserling, Leonhard Graf von <Enkel>, 1948–1979, Kunstbildhauer
- Früh, Sylvia, geb. Gräfin von Kayserling <Enkelin>, * 1951, Schriftstellerin
- Keyserling, Elisabeth Gräfin von <Schwester>, 1882–1961, Generalsekretärin der Union Chrétienne de jeunes filles in Genf
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Neue deutsche Biographie, Bd. 11, Berlin 1977, S. 565-567 (Hugo Dyserinck)
- Gothaisches Genealogisches Handbuch der gräflichen Häuser, Bd. 1, Marburg 2016, S. 262 f.
- Michael Schwidtal/Jaan Undusk (Hrsg.), Baltisches Welterlebnis. Die kulturgeschichtliche Bedeutung von Alexander, Eduard und Hermann Graf Keyserling. Beiträge eines internationalen Symposions in Tartu vom 19. bis 21. September 2003, Heidelberg 2007
- Stadtlexikon Darmstadt, Stuttgart 2006, S. 479 (Ute Gahlings)
- Ute Gahlings, Hermann Graf Keyserling. Ein Lebensbild, Darmstadt 1996
- Graf Hermann Keyserling. Ein Gedächtnisbuch, hrsg. vom Keyserling-Archiv Innsbruck-Mühlau, Innsbruck 1948
- Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Teil Estland, Bd. II/III, S. 142-144;
- Otto Magnus Freiherr von Stackelberg-Doberan, Ahnentafel des Philosophen Grafen Hermann von Keyserling. In: Ahnentafeln berühmter Deutscher 5. Folge, Leipzig 1939, S. 49-80
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Bildquelle:
Wikipedia (via Wikimedia Commons: File:Ikeysel001p1
- Zitierweise ↑
- „Keyserling, Hermann Graf von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118722158> (Stand: 28.11.2023)