Hessian Biography
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GND-ID
118720961
Cämmerer von Worms Freiherr von und zu Dalberg, Carl Theodor [ID = 3040]
- * 8.2.1744 Mannheim, † 10.2.1817 Regensburg, katholisch
Theologe, Erzbischof, Kurfürst, Fürstprimas, Großherzog - Other Names ↑
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Other Names:
- Dalberg, Carl Theodor Freiherr von
- Activity ↑
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Career:
- Studium an den Universitäten Heidelberg (1759-1761), Mainz (1761-1762) und Pavia (1763-1764)
- Ende 1762-Ende 1764 Kavalierstour
- 6.1.1765 im Dienst des Erzstiftes Mainz (Ernennung zum Hofrat durch Erzbischof Emmerich Joseph)
- 1768 Domkapitular in Mainz
- 1772 Kurmainz. Statthalter in Erfurt
- 1781 Titular-Erzbischof von Tarsus
- 1784 Rektor der Universität Würzburg
- 1787 Koadjutor des Erzbischofs von Mainz Karl Joseph von Erthal
- 1788 Priester- und Bischofsweihe und Koadjutor in Konstanz
- 1800 Bischof von Konstanz
- 1802 Erzbischof und Kurfürst von Mainz mit Residenz in Aschaffenburg
- 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluß mit Regensburg (zu Aschaffenburg und Wetzlar) für die linksrheinischen Gebiete entschädigt
- Kurerzkanzler mit einem seperaten Mainz-Rest-Staat
- 1805 zugleich Apostolischer Administrator für alle rechtsrheinischen nichtpreußischen Gebiete und der ehemaligen Kirchenprovinzen Trier, Köln und Mainz
- 1806 Fürstprimas des Rheinbundes, souveräner Landesherr von Frankfurt am Main mit Residenz im Palais Thurn und Taxis
- 1810 Großherzog von Frankfurt (durch Napoléon) (mit Wetzlar, gründete hier 1808 die Rechtsschule, die als juristischen Fakultät bis 1813 bestand, Aschaffenburg, Teilen des Bistums Fulda und der Grafschaft Hanau)
- in Frankfurt setzt er eine von den Ideen der Aufklärung und der französischen Revolution getragene umfassende Neuordnung durch (Schrembs): 1806 Schleifung der Befestigungen, Anlage von Gärten, Promenaden usw., 1809 Bauordnung, Förderung von Handwerk und Handel (1808 Gründung der Handelsakademie) und kultureller Institutionen
- 1811 Einführung des Code Napoléon, Reform des Schulen-, Armen- und Stiftungswesens, Einrichtung einer medizinischen Fakultät als Teil der Großherzoglichen Universität, bürgerliche Rechte für die frankfurter Juden gegen 440.000 fl (Ende des Ghettos)
- 1813 Dalberg legte noch vor der Schlacht bei Leipzig alle Ämter nieder, geht zuerst nach Konstanz, bleibt dann nur noch Erzbischof von Regensburg
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(Art-) Works:
- Karl Theodor
, Ausgewählte Schriften / Carl von Dalberg. Hrsg. von Hans-Bernd Spies. Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg e.V. Aschaffenburg: Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg, 1997.
- Karl Theodor
- Family Members ↑
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Father:
Cämmerer von Worms Freiherr von und zu Dalberg, Franz Heinrich, 1716-1776, Kurpfälzischer Intendant der Hofmusik, Kurpfälzischer Oberamtmann in Oppenheim, abwechselnd Kurmainzischer und Kurtrier. Geheimer Rat und Statthalter in Worms, Sohn des Wolfgang Eberhard II., 1679-1735 Kurpfälz. Geheimer Rat und HofKammer-Präsident in Mannheim, Statthalter zu Oppenheim, 1734 Kaiserl. Geheimer Rat, und der Maria Anna Greiffenclau zu Vollrads
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Mother:
Eltz-Kempenich, Maria Sophie Anna Freiin von, 1722-1763, Tochter des Carl Anton Ernst Edler Herr von und zu Eltz und der Helene Catharina Freiin Wambolt v. Umstadt
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Relatives:
- Leyen und zu Hohengeroldseck, Maria Anna Gräfin von der, geb. Freiin Cämmerer von Worms gen. von Dalberg <Schwester>, 1745-1803, Regentin
- Cämmerer von Worms gen. von Dalberg, Wolfgang Heribert Freiherr <Bruder>, 1750-1806, Intendant, Staatsminister
- Cämmerer von Worms gen. von Dalberg, Johann Friedrich Hugo Nepomuk Eckenbert Freiherr <Bruder>, 1760-1812, Domherr, Domkapitular, Geheimrat, Schriftsteller, Komponist
- Dalberg, Emmerich* Joseph* Duc de <Neffe>, 1773-1833, Diplomat
- References ↑
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Sources:
- Nachlass im Staatsarchiv Amberg sowie im Bayerischen Hauptstaatsarchiv München
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Bibliography:
- Allgemeine deutsche Biographie, Bd. 4, Leipzig 1876, S. 703-708 (Bockenheimer)
- Neue deutsche Biographie, Bd. 3, Berlin 1957, S. 489 f. (Ludwig Lenhart)
- Frankfurter Biographie, Bd. 1, Frankfurt am Main 1994, S. 143 f. (Hans-Otto Schembs)
- Renkhoff, Nassauische Biographie, 2. Aufl., Wiesbaden 1992, S. 119, Nr. 667
- Fulda – das Stadtlexikon, Fulda [2019], S. 254 (Thomas Heiler)
- Sylvia Krauss, Nachlässe im Bayerischen Hauptstaatsarchiv 1800 bis heute, München 2005, S. 80 f.
- Helga Klose/Albrecht Klose, Dalberg-Bibliographie, in: Konrad M. Färber/Albrecht Klose/H. Reidel (Hrsg.), Carl von Dalberg 1744–1817. Beiträge zu seiner Biographie, Aschaffenburg 1994, S. 236-263
- Lexikon für Theologie und Kirche 3, 2. Auflage 1959, 124 f.
- Karl von Beaulieu-Marconnay, Karl von Dalberg und seine Zeit. Zur Biographie und Charakteristik des Fürst- Primas, 2 Bde., Weimar 1879
- Hubert Becher, Der deutsche Primas, 1944
- Antje Freyh, Karl Theodor von Dalberg. Ein Beitrag zum Verhältnis von politischer Theorie und Regierungspraxis in der Endphase des Aufgeklärten Absolutismus, Frankfurt am Main/Bern 1978
- Friedrich Weigend-Abendroth, Der Reichsverräter am Rhein. Carl von Dalberg und sein Widerspruch, Stuttgart 1980
- Konrad Maria Färber/Albrecht Klose/Hermann Reidel (Hrsg.), Carl von Dalberg 1744-1817. Beiträge zu seiner Biographie, Regensburg 1994
- Hans-Bernd Spies (Hrsg.), Carl von Dalberg 1744-1817. Beiträge zu seiner Biographie, (Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg 40); Aschaffenburg 1994
- Karl Hausberger (Hrsg.), Carl von Dalberg, der letzte geistliche Reichsfürst (Schriften der Universität Regensburg 22), Regensburg 1995
- Nils Hein, Der Staat Karl Theodor von Dalberg’s: Theoretischer Führungsanspruch und politische Ohnmacht im Alten Reich und im Rheinbund (1802 bis 1813), Frankfurt am Main 1996;
- Hans-Bernd Spies, Dalbergs ‚Grunsaetze der Aesthetik’ 1791 als irreführende autobiographische Quelle und deren Berichtigung. In: Jahrbuch für Erfurter Geschichte 1, 2006, 39-50.
- Hans-Bernd Spies, Carl von Dalberg (1744-1817). Neues zur frühen Biographie (bis 1772) des Fürstprimas. In: Kurt Andermann (Hrsg.), Ritteradel im Alten Reich. Die Kämmerer von Worms genannt von Dalberg, Darmstadt 2009, S. 217-232
- William D. Godsey Jr., Reichsritter zwischen Altem Reich und neuer staatlicher Ordnung. Die Dalberg zwischen 1750 und 1850. In: Kurt Andermann (Hrsg.), Ritteradel im Alten Reich. Die Kämmerer von Worms genannt von Dalberg, Darmstadt 2009, S. 247-288
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Image Source:
Unidentified painter, Bischof Dalberg, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
- Citation ↑
- „Cämmerer von Worms Freiherr von und zu Dalberg, Carl Theodor“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118720961> (Stand: 8.2.2023)