Hessische Biografie
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GND-Nummer
118711415
Jaensch, Erich Rudolf [ID = 7142]
- * 26.2.1883 Breslau heute Wrocław (Polen), † 1.2.1940 Marburg
Prof. Dr. phil. – Professor, Psychologe, Philosoph - Wirken ↑
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Werdegang:
- Studium in Breslau, Tübingen, Jena und Göttingen
- 1908 Promotion zum Doktor der Philosophie an der Universität Göttingen
- 1910 Habilitation in Straßburg
- Wintersemester 1912/13 Vertretung für den Ordinarius der Philosophie in Halle
- 1913-1940 Ernennung zum ordentlichen Professor für Philosophie und Direktor des Philosophischen Seminars und des Psychologischen Instituts in Marburg
- 1.9.1932 Kampfbund für deutsche Kultur (Mitgliedsnr. 4029)
- 9.10.1932 Förderndes Mitglied der SS (Mitgliedsnr. 25426)
- 1.4.1933 NSLB (Mitgliedsnr. 71223)
- 1.5.1933 NSDAP (Mitgliedsnr. 2828444)
- 1938 Venia Legendi auch auf die Pädagogik ausgedehnt
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Akademische Qualifikation:
- 1908 Promotion zum Doktor der Philosophie an der Universität Göttingen, mit der Arbeit „Zur Analyse der Gesichtswahrnehmung“
- 1910 Habilitation an der Universität Straßburg mit einer Arbeit „über die Wahrnehmung des Raumes“
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Akademische Vita:
- Breslau, Universität / Philosophische Fakultät // Privatdozent / 1910-1912
- Halle, Universität / Philosophische Fakultät // Privatdozent / 1912-1913
- Marburg, Universität / Philosophische Fakultät / Philosophie / ordentlicher Professor / 1913-1940
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Akademische Ämter:
- SS 1937 Obmann und Senatsmitglied der Abteilung Psychologie der Akademie der Naturforscher in Halle
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Mitgliedschaften:
- 1936/37 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Psychologie
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Werke:
- Zur Analyse der Gesichtswahrnehmung. Experimentell-psychologische Untersuchungen nebst Anwendung auf die Pathologie des Sehens (Dissertationsschrift, 1909)
- Über die Wahrnehmung des Raumes. Eine experimentell-psychologische Untersuchung nebst Anwendung auf Ästhetik und Erkenntnislehre (1911)
- Einige allgemeine Fragen der Psychologie und der Biologie des Denkens, erläutert an der Lehre vom Vergleich: mit Bemerkungen über die Krisis in der Philosophie der Gegenwart (1920)
- Die Eidetik und die typologische Forschungsmethode: in ihrer Bedeutung für die Jugendpsychologie und Pädagogik, für die allgemeine Psychologie und die Psychophysiologie der menschlichen Persönlichkeit ; mit besonderer Berücksichtigung der grundlegenden Fragen und der Untersuchungsmethodik (in zweiter Auflage, 1927)
- Über den Aufbau der Wahrnehmungswelt und die Grundlagen der menschlichen Erkenntnis (1927)
- Grundformen menschlichen Seins. Mit Berücksichtigung ihrer Beziehungen zu Biologie und Medizin, zu Kulturphilosophie und Pädagogik (1929)
- Über den Aufbau des Bewußtseins (1930)
- Vorfragen der Wirklichkeitsphilosophie (1931)
- Über die Grundlagen der menschlichen Erkenntnis (1931)
- Die Wissenschaft und die deutsche völkische Bewegung (1933)
- Der Kampf der deutschen Psychologie (1934)
- Das Kulturziel im neuen Reich (1934)
- Zur Neugestaltung des deutschen Studententums und der Hochschule (1937)
- Die Psychologie und die Wandlungen im deutschen Idealismus (1937)
- Der Gegentypus. Psychologisch-anthropologische Grundlagen deutscher Kulturphilosophie, ausgehend von dem was wir überwinden wollen (1938)
- Mathematisches Denken und Seelenform. Vorfragen der Pädagogik und völkischen Neugestaltung des mathematischen Unterrichts (1939)
- Das Wahrheitsproblem bei der völkischen Neugestaltung von Wissenschaft und Erziehung (1939)
- Der Hühnerhof als Forschungs- und Aufklärungsmittel in menschlichen Rassenfragen (1939)
- Zur Eidetik und Integrationstypologie: Arbeiten aus dem Institut für psychologische Anthropologie an der Universität Marburg/Lahn (1941)
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Lebensorte:
- Breslau; Tübingen; Jena; Göttingen
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Statusgruppe:
Wissenschaftler/in
- Familie ↑
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Vater:
Jaensch, Rudolf, † 1916, Dr. med., Arzt
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Mutter:
Witten, Helene von, 1854-nach 1942, Tochter des Maximilian von Witten, Königlich-Preußischer Premierleutnant, und der Johanna Adelheide Scholtz
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Verwandte:
- Jaensch, Walter <Bruder>, * 1889, Professor der Konstitutionsmedizin in Berlin
- Nachweise ↑
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Quellen:
- BArch R 4901/13267 (Hochschullehrerkartei)
- BArch NS 21/1638
- BArch R 73/16322
- BArch R 73/11892
- UniA MR 305a Nr. 4049a
- UniA MR 310 Nr. 318
- UniA MR 310 Nr. 2854
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Literatur:
- Helmut E.Lück, Uwe Wolfradt, Erich Rudolf Jaensch. Von der experimentellen Wahrnehmungspsychologie zur NS-Ideologie, in: Theo Herrmann,Wlodek Zeidler (Hrsg.), Psychologen in autoritären Systemen (Beiträge zur Geschichte der Psychologie, Band 24). Frankfurt a. M., 2012, S. 27-43
- Neue deutsche Biographie, Bd. 10, Berlin 1974, S. 287 f. (Edmund Schlinck)
- Auerbach, Catalogus professorum academiae Marburgensis 2, Von 1911 bis 1971, 1979, S. 532
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Bildquelle:
Universitätsarchiv Marburg, Bildersammlung.
- Zitierweise ↑
- „Jaensch, Erich Rudolf“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118711415> (Stand: 19.2.2024)