Hessische Biografie
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GND-Nummer
118689967
Geheeb, Paul Hermann Albert Heinrich [ID = 6095]
- * 10.10.1870 Geisa, † 1.5.1961 Hasliberg bei Goldern (Schweiz), evangelisch
Dr. phil. h.c. – Lehrer, Reformpädagoge - Wirken ↑
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Werdegang:
- Gymnasium Fulda, Eisenach
- 1889/90 Einjährigen-Militärdienst in Gießen
- Studium der Theologie in Jena und Berlin
- 1889-1890 Mitglied der Gießener Burschenschaft Arminia und der Berliner Neogermania, aber in kritischer Distanz zu den studentischen Ritualen und burschenschaftlichem Denken
- 1893 erstes kirchliches Examen
- 1899 Oberlehrerexamen
- 1893-1894 Lehrer und Erzieher in Johannes Trüpers Anstalt für psychopathische Kinder auf der Sophienhöhe bei Jena
- Mitglied in der Gesellschaft der Guttempler, der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur
- Seit 1892 Freundschaft mit Hermann Lietz
- 1899 Lehrer im Sanatorium des Dr. Carl Gmelin in Wyk auf Föhr
- 1902 Lehrer im Landerziehungsheim Haubinda, 1904 Leiter
- 1906 Streit mit Hermann Lietz und Gründung der freien Schulgemeinde Wickersdorf bei Saalfeld
- April 1910 zusammen mit seiner Frau Edith Cassierer Begründer der Odenwaldschule
- 1911/12 Vergrößerung der Schule durch vier neue Häuser des Architekten Heinrich Metzendorf, finanziert von Max Cassierer
- 1934 Emigration und Begründer der Ecole d’Humanité am Genfer See, fünf Umzüge, zuletzt in Goldern (Schweiz)
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Lebensorte:
- Haubinda, Ober-Hambach, Goldern (Schweiz)
- Familie ↑
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Vater:
Geheeb, Adalbert, 1842–1909, Apotheker in Geisa, Moosforscher
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Mutter:
Calmberg, Adolfine, 1840-1884, Tochter des Albert Calmberg, 1807–1883, Oberamtsrichter, Abgeordneter, und der Christiane Schäfer
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Partner:
- Merck, Helene, 1860-1948, Heirat Nürnberg 3.4.1906, Scheidung 1909, Sängerin, Tochter des Christian Merck, Doktor der Medizin, Bezirksgerichtsarzt in Landshut, und der Emilkie Michaelis, Tochter des Politikers Ernst Michaelis
- Cassierer, Edith, * 5.8.1885, † 29.4.1982, Heirat Oktober 1909, Praktikantin in Wickersdorf, Tochter des Max Cassierer, Industrieller und Kommunalpolitiker in Berlin-Charlottenburg, und der Hedwig Freund
- Nachweise ↑
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Quellen:
- Institut für Personengeschichte, Bensheim. Forschungen F. W. Euler: „Cassierer“, „Geheeb“
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Literatur:
- Neue deutsche Biographie, Bd. 6, Berlin 1964, S. 131 f. (Otto Friedrich Bollnow)
- Christel Stark, Idee und Gestalt einer Schule im Urteil des Elternhauses. Eine Dokumentation über die Odenwaldschule zur Zeit ihres Gründers und Leiters Paul Geheeb (1910–1934), Diss. Heidelberg 1998
- Wilhelm Metzendorf, Geschichte und Geschicke der Heppenheimer Juden, Lorsch 1982, S. 177 f., 183, 185, 195 f., 297 f., 311
- Walter Schäfer, Paul Geheeb – Mensch und Erzieher. Eine Biographie, Stuttgart [1960]
- Heinz-Jürgen Thon, Geschichte der Familie Thon. Von den Anfängen in Sachsen-Eisenach bis zum Neubeginn in Bayern (1535-2005), Hausen (OFranken): Selbstverlag 2006, S. 57
- Martin Näf, Paul und Edith Geheeb-Cassirer. Gründer der Odenwaldschule und der Ecole d'Humanité. Deutsche, internationale und schweizerische Reformpädagogik 1910–1961, Weinheim 2006
- Birte Lembke-Ibold, Paul Geheeb. Gemeinschaft und Familie im Landerziehungsheim, Hamburg 2010
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Bildquelle:
Die Chronik Hessens, S. 310
- Zitierweise ↑
- „Geheeb, Paul Hermann Albert Heinrich“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118689967> (Stand: 28.11.2023)