Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Portrait

Ludwig Edinger
(1855–1918)

Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Druckansicht

Edinger, Ludwig [ID = 1086]

* 13.4.1855 Worms, † 26.1.1918 Frankfurt am Main, Begräbnisort: Frankfurt am Main Hauptfriedhof, jüdisch
Dr. med. – Mediziner, Neurologe, Geheimer Medizinalrat, Professor
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • 1872 Reifeprüfung am Großherzoglichen Gymnasium in Worms
  • 1872-1877 Studium der Medizin an den Universitäten Heidelberg (1872-1874) und Straßburg (ab 1874)
  • 1874 Physikum in Heidelberg, 1877 medizinisches Staatsexamen und Approbation in Straßburg
  • 6.11.1876 Promotion zum Dr. med. in Straßburg (Prof. Waldeyer)
  • 1877/78 Militärdienst in Worms und Straßburg
  • 1878/79 Assistenzarzt an der Medizinischen Klinik in Straßburg (Prof. Adolf Kußmaul)
  • 1879-1882 Assistenzarzt an der Medizinischen Universitätsklinik Gießen (Prof. Franz Riegel)
  • 9.5.1881 Habilitation für Innere Medizin an der Universität Gießen, Privatdozent
  • Tätigkeiten in Berlin, Leipzig und Paris
  • 1.5.1883 als Arzt und Neurologe in Frankfurt am Main
  • 1886 Grundlagenforschung zur Anatomie und den Erkrankungen des Zentralen Nervensystems
  • 1896 Titel Professor
  • 1902 Leiter der Spezialabteilung für Gehirnforschung am Senckenbergischen Pathologisch-Anatomischen Institut
  • 1907 Eröffnung des Neurologischen Instituts im Neubau der Senckenbergischen Anatomie
  • 1912 Mitunterzeichner des Stiftungsvertrags mit der Stadt Frankfurt am Main zur Gründung der Frankfurter Universität
  • 1914 wird das Institut der neu gegründeten Universität angeschlossen; das Ehepaar Ludwig finanziert das Institut weiterhin privat
  • 1914 erster Ordinarius für Neurologie in Deutschland
  • 1916 Geheimer Medizinalrat

Netzwerk:

  • Waldeyer-Hartz, Wilhelm von <Lehrer>, GND, * Hehlen/Weser 6.10.1836, † Berlin 23.1.1921, Anatom
Familie

Vater:

Edinger, Marcus, 1820–1879, Textilfabrikant in Worms

Mutter:

Hochstaedter, Julie, 1829-1893, aus Karlsruhe, Tochter des Dr. med. Hochstedter, Spitaloberarzt in Karlsruhe

Partner:

Verwandte:

  • Edinger, Friedrich (Fritz*) <Sohn>, GND, geboren Frankfurt am Main 2.3.1888, gestorben Sobibor 19.6.1942, Dr., ab 1920 Nervenarzt in Frankfurt am Main, Dozent am Freien Jüdischen Lehrhaus in Frankfurt am Main, SPD-Mitglied, 1941 von der Gestapo verhaftet, 1942 nach Izbica deportiert, verheiratet mit Dora Meyer, GND, geboren Berlin 1890, gestorben New York 18.11.1977, Dr., Pädagogin, Publizistin, Bibliothekarin, Mitglied im Jüdischen Frauenbund, 1936 Emigration in die USA, bis 1967 Leiterin der Silverstein Library in Chicago, Frauenrechtlerin
  • Lindley, Dora, geb. Edinger <Tochter>, 1894-1982, verheiratet 1921 mit Werner Lipschitz (-Lindley), 1892-1948, Doktor der Philosophie und der Medizin, Professor für Pharmakologie in Frankfurt am Main, dann in Istanbul
  • Edinger, Tilly <Tochter>, geboren Frankfurt am Main 13.11.1897, gestorben Cambridge, Mass. (USA) 27.5.1967 (Verkehrsunfall), Dr. phil. nat., Sc. D. hon., Dr. rer. nat. h.c., Dr. med. h.c., Paläoneurologin, 1939 Emigration nach Großbritannien, 1940 in die USA, 1945 US-amerikanische Staatsbürgerin
  • Riesser, Emilie, geb. Edinger <Schwester>, 1942 als hochbetagte Witwe in die Vernichtungslager in Osteuropa deportiert, verheiratet mit Jacob Riesser, evangelisch-konvertiert, Professor, Politiker
  • Edinger, Otto <Bruder>, 1856-1917, ab 1872 Kaufmann in London, verheiratet 1890 mit Auguste Fuld, jüdisch
  • Riesser, Emilie, geb. Edinger <Schwester>, 1858-1945, verheiratet 1880 mit Jakob Riesser, 1853–1932
  • Marx, Dorothea (Dora*), geb. Edinger <Schwester>, 1859-1942, verheiratet 1882 mit Benjamin Marx, 1850-1922, beging 1942 in Berlin Selbstmord, um der drohenden Deportation zu entgehen
  • Sommer, Helene, geb. Edinger <Schwester>, 1862-1932, verheiratet 1889 mit Siegfried Sommer, 1859-1925, Jurist, Schulfreund Wilhelms II., 1904 in Kassel erster jüdischer Oberlandesgerichtsrat Preußens, kurz vor seinem Tod zum Vorsitzenden des Frankfurter Senats gewählt
Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

Wikimedia Commons (1909 porträtiert von Lovis Corinth, beschnitten)

Zitierweise
„Edinger, Ludwig“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118687840> (Stand: 28.11.2023)