Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Simson, Martin Eduard Sigismund von [ID = 18652]

* 10.11.1810 Königsberg (Preußen) heute Kaliningrad (Russland), † 2.5.1899 Berlin, jüdisch; evangelisch
Prof. Dr. jur. – Politiker, Parlamentarier, Tribunalrat, Professor, Reichstagspräsident, Reichsgerichtspräsident
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Geburtsname:

Simson, Martin Eduard* Sigismund

Wirken

Werdegang:

  • Sohn jüdischer Eltern
  • 1823 Übertritt zum evangelischen Glauben (die Eltern folgten kurz darauf)
  • Hausunterricht, dann Besuch einer Privatschule und des Gymnasiums in Königsberg, dort 1826 Reifeprüfung
  • anschließend bis 1828 Studium der Nationalökonomie und Rechte an der Universität Königsberg
  • 1829 juristisches Staatsexamen und Promotion zum Dr. jur.
  • anschließend Studienreise durch Deutschland, unter anderem Begegnung mit Goethe in Weimar
  • 1831 Privatdozent in Königsberg
  • 1832 Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger
  • 1833 außerordentlicher Professor an der Universität Königsberg, ab 1834 zugleich Hilfsarbeiter am Tribunal
  • 1836 ordentlicher Professor der Rechte an der Universität Königsberg
  • 1846 Tribunalrat in Königsberg
  • November 1848 Reichskommissar im Streit zwischen der preußischen Nationalversammlung und dem preußischen Staatsministerium
  • April 1849 Anführer der Kaiserdeputation der Deutschen Nationalversammlung
  • 1848/49 Mitglied der Deutschen Nationalversammlung
  • Oktober-Dezember 1848 Präsident der Frankfurter Nationalversammlung und Führer der deutschen Kaiserdelegation (1849)
  • 1855/56 Prorektor der Universität Königsberg
  • 1860 Vizepräsident des Appellationsgerichts in Frankfurt (Oder), 1869 dessen Präsident
  • 1849-1852 Mitglied der preußischen Zweiten Kammer, 1859-1867 Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses
  • 1867-1874 Präsident des Reichstages des Norddeutschen Bundes (für den Wahlkreis Frankfurt/Oder 4) bzw. des Deutschen Reichstages
  • Dezember 1870 Anführer der Kaisedeputation im Reichstag
  • 1879-1891 Präsident des Reichsgerichtes
  • während eines Aufenthalts in Frankfurt am Main im Haus des Malers Moritz Oppenheim (1800-1882) wohnend
  • 1885-1899 1. Vorsitzender der Goethe-Gesellschaft
  • 1888 preußischer Adelsstand
  • 1891 Ruhestand
  • Ehrenbürger der Städte Frankfurt am Main, Frankfurt (Oder), Königsberg und Leipzig

Netzwerk:

  • Oppenheim, Moritz* Daniel <Freund>, geboren Hanau 7.1.1800, gestorben Frankfurt am Main 26.2.1882, jüdisch, Maler, Professor

Lebensorte:

  • Königsberg (Preußen); Frankfurt am Main
Familie

Vater:

Simson, Zacharias Jakob, GND, 1785–1876, jüdisch, aus Königsberg, Kaufmann und Wechselmakler in Königsberg

Verwandte:

  • Friedländer, David <entfernter Verwandter>, Eduard Simsons Mutter war eine Nichte von Friedländer
  • Bernhard Simson <Sohn>, 1840-1915, Professor der Geschichte in Freiburg
Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Simson, Martin Eduard Sigismund von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118614584> (Stand: 22.2.2024)