Hessische Biografie
Weitere Informationen
GND-Nummer
118581376
Messerschmitt, Wilhelm [ID = 6024]
- * 26.6.1898 Frankfurt am Main, † 15.9.1978 München
Prof. Dr.-Ing. eh. – Ingenieur, Flugzeugkonstrukteur, Unternehmer - Andere Namen ↑
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Weitere Namen:
- Messerschmitt, Willy
- Wirken ↑
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Werdegang:
- schon als Schüler des Regierungsbaumeisters Friedrich Harth, Segelflugpionier
- 1917 Abitur und Kriegsdienst
- 1918-1923 Studium Ingenieurwissenschaften TH München
- als Student Gründung der Messerschmitt Flugzeugbau GmbH in Bamberg und 1913-1923 Entwicklung von „Harth-Messerschmitt-Segelflugzeugen“, des Sportflugzeugs „M 17“ und des Verkehrsflugzeugs „M 18“
- 1923 das Segelflugzeug „S 14“ gewinnt den Segelflug-Wettbewerb auf der Rhön
- seit Mitte 1925 Freundschaft mit dem Jagdflieger Theo Crorneiß, der Messerschmitt die unternehmerische Selbständigkeit bewahrt
- 1927 Verlegung des Unternehmens nach Augsburg
- seit 1926 Zusammenarbeit mit der Bayerischen Flugzeugwerk AG, Vorstandsmitglied und Chefkonstrukteur
- 1928 Konkurs der Bayerischen Flugzeugwerk AG und Umwandlung der Messerschmitt GmbH in die Messerschmitt AG
- Entwicklung und Produktion von Kampfflugzeugen der Wehrmacht, unter anderem der Me 209 und Me 262, dem ersten serienproduzierten Flugzeug mit Luftstrahltriebwerk
- seit 1929 finanzielle Unterstützung durch Lilly Stromeyer, geb. Freiin von Michel-Raulino
- 1933 Mitglied der NSDAP
- 1937 Professor, Wehrwirtschaftsführer, gemeinsam mit Ferdinand Porsch und Fritz Todt Preisträger des „Deutschen Nationalpreises für Kunst und Wissenschaft“
- 1941 „Pionier der Arbeit“ und Vizepräsident der Deutschen Akademie für Luftfahrtforschung
- 1942 Rücktritt vom Vorstand seines Unternehmens und einfacher Entwickler, aber keinerlei Distanz zur NS-Diktatur
- nach 1945 Konstrukteur von Fertighäusern, Bügeleisen, Nähmaschinen und Kabinenrollern
- 1951 Mitarbeiter der spanischen Luftfahrtindustrie CASA und Hispano Aviacion und der ägyptischen EGAO
- seit 1956 wieder Belieferung der deutschen Luftwaffe und der NATO mit Flugzeugen
- 1968 auf politischen Druck hin Fusion mit der Bölkow-Gruppe und wenig später auch mit der Luftfahrtabteilung von Blohm zum Unternehmen Messerschmitt-Bölkow-Blohm
- Konstruktion eines Senkrechtstarters, der nicht in die Produktion ging
- Pionier der Luftfahrt
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Werke:
- Probleme des Schnellflugs. München, 1940.
- Familie ↑
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Vater:
Messerschmitt, Baptist Ferdinand, 1858–1916, seit 1906 Weinhandlungsbesitzer und Weinstubenbesitzer in Bamberg, Sohn des M. Johann Baptist Messerschmitt, 1820–1901, Weinhändler in Bamberg, und der Margaretha Dütsch, aus Zapfendorf
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Mutter:
Schaller, Anna Maria, 1867–1942, aus Zapfendorf, Tochter des Johann Schaller, Schneidermeister, und der Anna Maria Kötzner
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Partner:
- Michel-Raulino, Lilly Freiin von, (⚭ München 17.12.1951) 1892–1973, verheiratet I. 1917 mit Otto Stromeyer, 1881–1943, aus Konstanz, Kunsthistoriker, geschieden München 1939, Tochter des Richard Freiherr von Michel-Raulino, 1864–1926, Doktor der Rechtswissenschaften, Zeitungsverleger, Fabrikant in Bamberg, Kommerzienrat, Bayerischer Adel und Freiherrenstand: 9.3.1913, und der Marguerita Ida (Lillie) Prier de Saone, 1868–1944, aus Seaforth, England
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Verwandte:
- Madelung, Elisabeth (Ello), geb. Messerschmitt <Schwester>, 1907–1990, verheiratet mit Georg Madelung, 1889–1972, Luftfahrttechniker
- Thüngen, Marie Freifrau von, geb. Freiin von Michel-Raulino <Schwägerin>, verheiratet I. 1917 mit Robert Renz, 1890–1962, Rittmeister a.D., verheiratet II. 1934 mit Karl Freiherr von Thüngen, † 1944 (von der Gestapo erschossen), General-Leutnant
- Stromeyer, Elisabeth, geb. Freiin von Michel-Raolino <Cousine der Ehefrau>, * 1901, verheiratet 1921 mit Manfred Stromeyer, 1888–1983, Segeltuchfabrikant in Konstanz, Bayerischer Kommerzienrat
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Neue deutsche Biographie, Bd. 17, Berlin 1994, S. 221-223 (Gero Madelung)
- GHdA Freiherrliche Häuser, Bd. XV, 1989, S. 359
- Genealogisches Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels, Bd. 1, Neustadt an der Aisch 1950, S. 544
- Prof. Dr. Ing. E.h. Willy Messerschmitt 75 Jahre. Festschrift hrsg. von Mano Ziegler. München-Ottobrunn: MBB 1973
- Hans J. Ebert/Johann B. Kaiser/Klaus Peters, Willy Messerschmitt. Pionier der Luftfahrt und des Leichtbaues (Die deutsche Luftfahrt Bd. 17), Bonn 1992, 2. Aufl. Bonn, 2008
- Martin Pabst, Willy Messerschmitt. Zwölf Jahre Flugzeugbau im Führerstaat, Oberhaching, 2007
- Karl-Heinz Artmann, Rainer Pippig, Auf den Spuren der Familie Messerschmitt im Weltkulturerbe Bamberg, 2003
- Frank Vann: Willy Messerschmitt. First full biography of an areonautical genius, Sparkford 1993
- Stockhorst, Fünftausend Köpfe. Wer war was im Dritten Reich?, Velbert/Kettwig 1967, S. 292
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Bildquelle:
Bundesarchiv, Bild 146-1969-169-19 (via Wikimedia-Commons: Datei:Bundesarchiv Bild 146-1969-169-19, Willy Messerschmitt); CC-BY-SA
- Zitierweise ↑
- „Messerschmitt, Wilhelm“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118581376> (Stand: 28.11.2023)