Hessian Biography
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GND-ID
118573462
Lismann, Hermann [ID = 18587]
- * 4.5.1878 München, † 2.1943, jüdisch
Maler, Landschaftsmaler, Aquarellmaler, Dozent - Activity ↑
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Career:
- 1897 Reifeprüfung am Gymnasium in München
- der Versuch, das väterliche Werk zu übernehmen, scheiterte
- 1898-1903 Studium an der Münchner Kunstakademie, Schüler von Heinrich Knirr (1862-1944) und Franz von Stuck (1863-1928)
- Studium der Kunstgeschichte und Philosophie in Lausanne
- künstlerische Ausbildung in Rom
- 1904-1914 künstlerische Ausbildung in Paris, dem Kreis der Maler Pascin Moll, Albert Weissgerber (1878-1915) und Rudolf Levy (1875-1944) angehörend
- 1914 vor Ausbruch des Krieges Übersiedlung nach Frankfurt am Main
- 1914/15-1918 Soldat im Ersten Weltkrieg, davon zwei Jahre als Infanterist, danach Leiter der Auslandsabteilung für deutsche Kriegsgefangene beim Roten Kreuz in Frankfurt am Main
- ab 1918 Eröffnung eigener Malschule sowie Dozent an der Städtischen Akademie für Malerei
- 1922-1933 Führungen im Auftrag des Volksbildungsheimes
- 1930-1935 Lehrauftrag für Zeichnen und Maltechnik an der Philosophischen Fakultät der Universität Frankfurt am Main
- 1934 Berufsverbot
- 1935-1938 Leiter von Kursen für jüdische Jugendliche, denen er bei der Berufsausbildung für die Emigration half
- 1938 Emigration nach Frankreich (seine Frau blieb in Frankfurt am Main zurück)
- 1939 zweimalige Internierung in Frankreich, Flucht ins unbesetzte Gebiet nach Montauban (Dept. Tarn et Garonne)
- 1942 deutsche Gefangenschaft, Verschleppung ins Lager Gurs
- März 1943 aus dem französischen Lager Drancy in das Vernichtungslager Majdanek bei Lublin deportiert, verschollen
- Die meisten seiner Kunstwerke wurden durch den Krieg zerstört oder sind verschollen, das Kupferstichkabinett des Städelschen Kunstinstitutes besitzt noch einige Zeichnungen sowie südfranzösische Landschaftsbilder
- 1959, 1968 und 1979/80 Werkausstellungen anlässlich seines 80., 90. und 100. Geburtstag in Frankfurt am Main
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Course of Studies:
- Studium an der Münchner Kunstakademie, Schüler von Professor von Stuck
- Studium der Kunstgeschichte und Philosophie in Lausanne
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Netzwerk:
- Stuck, Franz von <Lehrer>, GND, * Tettenweis/Niederbayern 23.2.1863, † München 30.8.1928, Zeichner, Maler und Bildhauer des Jugendstils und des Symbolismus
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Academic Vita:
- Frankfurt am Main, Städtische Akademie für Malerei // Dozent / Philosophie der Kunst / 1918-1934
- Frankfurt am Main, Städtische Akademie für Malerei // Dozent / Technik der Malerei / 1918-1934
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(Art-) Works:
- Grenzen der Künste
- Die Elemente der bildlichen Darstellung
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Places of Residence:
- München; Lausanne; Rom; Paris; Frankfurt am Main
- Family Members ↑
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Father:
Lismann, Benjamin, GND, 1832–1906, Betreiber eines Kupferwalzwerkes in München, Sohn des Heinemann Lismann
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Mother:
Ganz, Julie, 1838-1920, jüdisch
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Partner(s):
- Merkert, Maria, (⚭ München 1906) 1884-1962, katholisch, blieb 1938 in Frankfurt am Main, maßgebende Mitwirkende der Ausstellung `Hermann Lismann 1878-1943. Gedächtnisausstellung zum 80. Geburtstag` 1959
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Relatives:
- Lismann, Franziska (Fränzi*) Anna <Tochter>, geboren Paris 1906, gestorben Frankfurt am Main 1962, nicht jüdisch, 1936 Eheschließung mit Adolf Katzenstein in Paris, Auswanderung über Ascona nach Palästina
- Lismann, Peter <Sohn>, geboren Frankfurt am Main 1920
- Katzenstein, Adolf <Schwiegersohn>, jüdisch, gestorben 23.4.1974, beerdigt auf dem jüdischen Friedhof Rat-Beil-Straße, Kosmopolit
- Lismann, Abraham <Onkel>, GND, Unternehmer, Wirkungsort: München
- Lismann, Heinrich <Cousin>, geboren Frankfurt am Main 1870, gestorben Richmond (Virginia/USA) 1950, Teilhaber des Bankgeschäfts „Gebrüder Lismann“, 1933 Emigration in die USA
- References ↑
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Bibliography:
- Neue deutsche Biographie, Bd. 14, Berlin 1985, S. 685 f. (Christine Uslular-Thiele)
- Heuer/Wolf (Hrsg.), Die Juden der Frankfurter Universität, Frankfurt am Main/New York 1997, S. 255-257
- Frankfurter Biographie, Bd. 1, Frankfurt am Main 1994, S. 463 f. (Sabine Hock)
- Arnsberg, Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution, Bd. 3, Darmstadt 1983, S. 274-276
- Citation ↑
- „Lismann, Hermann“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118573462> (Stand: 19.2.2022)