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Hessische Biografie

Portrait

Johann Eustach Graf von Schlitz gen. von Görtz
(1737–1821)

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Schlitz gen. von Görtz, Johann Eustach Graf von [ID = 5602]

* 5.4.1737 Schlitz, † 7.8.1821 Regensburg, evangelisch-lutherisch
Minister, Gesandter, Comitialgesandter, Wahlbotschafter
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Weitere Namen:

  • Goertz, Johann Eustach von Schlitz Graf von
Wirken

Werdegang:

  • 1754 als Burgmann in Friedberg aufgeschworen
  • 1756 Sachsen-Weimarischer Hof- und Legationsrat
  • 1762 Erzieher der Söhne der Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar
  • bis 1775 Herzoglich Sachsen-Weimarischer Geheimer Rat und Hofmeister, scheitert aber mit seinem Plan, erster Minister zu werden
  • auf Initiative Dalbergs mit dem Titel „Exzellenz“ entlassen und Ober-Hofmeister der Verlobten des Erbprinzen, Prinzessin Luise von Hessen-Darmstadt
  • 1778 Königlich Preußischer Gesandter in Zweibrücken
  • 1779-1785 Königlich Preußischer Botschafter in St. Petersburg
  • 1786 Gesandter im Haag
  • 1788-1806 kurbrandenburgischer Comitialgesandter in Regensburg
  • 1788-1806 auch von Sachsen-Weimar mit der Stimmführung am Reichstag bevollmächtigt, ebenso 1788-1804 für Baden-Durlach
  • 1801/1802 ad interim auch Gesandter Bayerns in das Kurkolleg, führt auch die Stimme Mecklenburg-Schwerins
  • 1803-1804 Gesandter des Fürsten von Nassau-Oranien als Landesherr von Fulda
  • 1803-1804 substituierter Gesandter für Hessen-Kassel
  • auch Gesandter Preußens auf dem Rastatter Kongreß und 1803 beim Reichsdeputationshauptschluß (für zahlreiche Voten)
  • 1806 als Königlich Preußischer Wirklicher Geheimer Rat und Kriegsminister, Grandmaitre de la Garderobe, aber ohne Amt in Regensburg
  • am Lebensabend als „Orakel von Regensburg“ am Ort seines letzten Wirkens verbleibend, beliebt bei Bürgern und ehemaligen Kollegen
  • Ritter des Schwarzen Adler-Ordens
Familie

Vater:

Schlitz gen. Görtz, Johann Graf von, 1683–1747, Schlosshauptmann

Mutter:

Schlitz gen. von Görtz, Dorothea, * 22.8.1696, † 1.9.1773, Tochter des Georg Ludwig Sittich* von Schlitz gen. Görtz, Fürstlich Hessen-Kasselischer Generalmajor und Gouverneur von Rheinfels und der Katharina Maria von Künsberg aus dem Hause Thurnau

Partner:

  • Uechtritz, Friederike Caroline von, * 17.5.1749, † Regensburg 4.10.1809, Heirat 11.10.1768, Tochter des Karl (Sigismund) Emil von Uechtritz, 1694–1775, Sachsen-Gotha. Wirklicher Geheimer Rat, und der Dorothea Christiane von Oppel, 1724–1775

Verwandte:

  • Schlitz gen. von Görtz, Caroline* Friederike Luise Gräfin von <Tochter>, * 7.3.1772, † 6.10.1792
  • Labes, Luise* Caroline Freifrau von, geb. Gräfin Schlitz gen. von Görtz <Tochter>, * Weimar 16.11.1773, verheiratet Regensburg 12.3.1794 mit Hans Freiherr von Labes, * Berlin 1.1.1763, † Zernikow bei Fischerwall 25.7.1831, Grundbesitzer in Karstorf, Türkow, Hohen-Demzin usw., als Domdechant in Kolberg und Legationsrat und Gesandtschaftskavalier in der brandenburgischen Wahlgesandtschaft 1791 (gemeinsam mit seiner späteren Schwiegerfamilie), Domdechant in Quedlinburg, Fstl. Quedlinburg. Geheimer Rat, Erbauer der Burg Schlitz in Mecklenburg.
  • Rechberg und Rechberg-Rothenlöwen zu Hohenrechberg, Maria Anna Amalie Friederike Gräfin von, geb. Gräfin Schlitz gen. von Görtz <Tochter>, * Berlin 9.9.1778, † München 11.5.1825, evangelisch, verheiratet Regensburg 9.2.1797 mit Aloys Graf von Rechberg und Rothenlöwen zu Hohenrechberg, * München 18.9.1766, † Donzdorf 10.3.1849, katholisch, Herr auf Donzdorf usw., Pfalz-Zweibrücken. Comitialgesandter, dann Kurpfalz-Bayer. Geheimer Rat und Gesandter in Regensburg, zuletzt Königlich Bayerischer Staatsminister und Reichsrat, Ritter des Kaiserlich-Russischen St. Annen-Ordens 1. Klasse und des Bayer. St. Georg-Ordens
  • Bassewitz, Johanne Caroline Louise Gräfin von, geb. Freiin von Labes <Enkelin>, * 12.10.1801, † 23.9.1855, auf Zernikow usw., verheiratet 14.10.1822 mit Heinrich Graf von Bassewitz, * 17.10.1799, † 25.7.1831, auf Burg Schlitz, Ziddorf, Hohen-Demzin
Nachweise

Quellen:

  • Nachlaß, Korrespondenz etc. im Familienarchiv Rechberg in Donzdorf.
  • Historische und politische Denkwürdigkeiten des Königl. Preuß. Staatsministers Johann Eustach Grafen v. Görtz aus dessen hinterlassenen Papieren entworfen, Stuttgart/Tübingen 1827 (nur für die Zeit 1761-1790)
  • Georg Mentz, Aus den Papieren des Grafen Görtz, Erzieher Carl Augusts. In: Beiträge zur thüringischen und sächsischen Geschichte. Festschrift für Otto Dobenecker, Jena, 1929, S. 409-426.

Literatur:

Bildquelle:

Wikipedia (Datei:Johann Eustach von Görtz)

Zitierweise
„Schlitz gen. von Görtz, Johann Eustach Graf von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118540211> (Stand: 5.4.2024)