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Hessische Biografie

Portrait

Gisèle Freund
(1908–2000)

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Freund, Gisèle [ID = 20325]

* 19.12.1908 Schöneberg (heute Stadtteil von Berlin), † 31.3.2000 Paris, jüdisch
Fotografin, Fotohistorikerin
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen ↑

Geburtsname:

Freund, Sophia Gisela

Wirken ↑

Werdegang:

  • aus gutbürgerlich geprägtem Elternhaus stammend, dadurch bereits früh Begegnungen mit Vertretern der gebildeten Berliner Gesellschaft (unter anderem mit Albert Einstein, Kurt Tucholsky und Walter Benjamin)
  • frühes Interesse an Kunst, Literatur und Fotografie
  • 1928 nach Besuch einer Hauswirtschaftsschule Abitur an der Waldschule Eichkamp in Charlottenburg
  • 1929 Studium der Soziologie und Kunstgeschichte (Mentor: Norbert Elias)
  • ab 1930 zunehmendes Interesse an der Fotografietheorie
  • Gastsemester an der Pariser Sorbonne
  • politisches Engagement und Beteiligung an Studentenprotesten am Studienort Frankfurt am Main
  • Ende Mai 1933 Flucht nach Paris aufgrund von drohender Verhaftung
  • Fortsetzung des Studiums ebd.
  • 1934 Eröffnung eines Fotostudios
  • 1935 Promotion summa cum laude über die französische Fotografie des 19. Jahrhunderts
  • Juni 1935 durch Scheinehe Erhalt der französischen Staatsbürgerschaft
  • fotografische Veröffentlichungen unter anderem im „Life“-Magazin
  • 1940 nach dem Sieg der Nationalsozialisten über Frankreich Flucht nach Argentinien, Reportagen aus allen Teilen Mittel- und Südamerikas, seitdem international gefragte Fotografin (porträtierte unter anderem das Künstlerpaar Diego Ribera und Frida Kahlo)
  • 1950 Skandal durch eine Fotoreportage über die Präsidentengattin Eva (kurz „Evita“) und anschließende Ausreise Freunds nach Mexiko
  • 1953 Rückkehr nach Paris
  • 1954 Tätigkeiten für illustrierte Zeitschriften in Frankreich und Deutschland
  • 1957 erster Besuch Deutschlands nach ihrem Verlassen
  • ab 1968 zahlreiche Ausstellungen ihrer Fotografie weltweit
  • ab 1970 nur noch vereinzelt als Fotografin tätig
  • ab 1977 Präsidentin der „Fédération Française des Associations des Photographes Créateurs“
  • 1981 Beauftragte für das offizielle Porträt des (damals) neuen französischen Präsidenten François Mitterand
  • 1991 Ritterin der französischen Ehrenlegion
  • 31.3.2000 91-jährig verstorben

Lebensorte:

  • Berlin; Paris; Frankfurt am Main; Argentinien; Mexiko
Familie ↑

Vater:

Freund, Julius, GND, geboren Cottbus 18.4.1869, gestorben Wigton, Borough of Allerdale (Großbritannien) 11.3.1941, Unternehmer und Kunstsammler

Nachweise ↑

Quellen:

Literatur:

Bildquelle:

Hans Puttnies, Gisèle-Freund, CC BY-SA 3.0 DE

Zitierweise ↑
„Freund, Gisèle“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/11853534X> (Stand: 15.1.2024)